Leverkusen Schmickler reiht sich ins Löwenrudel ein

Leverkusen · Kabarettist Wilfried Schmickler wurde mit dem "Löwen" für seinen Einsatz für Leverkusen im In- und Ausland geehrt.

 Stelldichein von "Löwen"-Preisträgern: Zu Michael Porr, Uwe Beenen, Norbert Niederle, Jan-Gregor Kremp, Heinz Klaus Strick, Steffi Nerius (v.l.) und anderen gesellt sich Wilfried Schmickler (vorn).

Stelldichein von "Löwen"-Preisträgern: Zu Michael Porr, Uwe Beenen, Norbert Niederle, Jan-Gregor Kremp, Heinz Klaus Strick, Steffi Nerius (v.l.) und anderen gesellt sich Wilfried Schmickler (vorn).

Foto: UM

Es heißt, dieser Mann sei "kein Typ für nette Stunden", sondern einer, der auch unbequeme Meinungen offen vertrete. Kritiker nennen ihn mitunter "Revolverschnauze" oder "verbales Kanonenrohr ohne Ladehemmung". Als sich Wilfried Schmickler (62) für den Leverkusener "Löwen" bedankte, war von all dem nichts zu spüren. Er sei zu gerührt und bewegt, um eine große satirische Performance zu geben, sagte der in Hitdorf geborene Kabarettist nach der Preisverleihung im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich. "Sie glauben gar nicht, wieviel es mir bedeutet", sagte der elfte Preisträger, der die Skulptur des ehemaligen Leverkusener Künstlers Kurt Arentz vom Verein "Leverkusen - ein starkes Stück Rheinland" um Vorsitzenden Uwe Beenen erhielt. Und zwar "für seinen erfolgreichen Einsatz für Leverkusen im In- und Ausland zur Verbesserung des Ansehens unserer Stadt".

Begleitet wurde Schmickler von Ehefrau Ilona und den Schwiegereltern. Sein Schwiegervater, der ehemalige Schlebuscher Pfarrer Harald Klimek, hielt die Laudatio. Es seien die "großartigen Menschen" in Leverkusen, die es ihm ermöglicht hätten, das zu tun, was heute sein Beruf sei. "Der gute Ruf des Himmels gilt nicht dem Ort, sondern den Leuten dort", unterstrich Schmickler im voll besetzten Saal und im Beisein vieler ehemaliger Weggefährten sowie vor Vertretern aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Verwaltung. "Leverkusen war für mich immer der wichtigste Ort auf dieser Welt und das in erster Linie wegen der Menschen, die ich hier kennen- und lieben gelernt habe." Dann begann er seine Aufzählung mit Vater Theodor, Mutter Helga und Schwester Elke.

Ganz ohne "Revolver" kam Schmickler aber nicht aus. "Wer an der Kultur spart, spart an der falschen Stelle", sagte der Preisträger. "In den 1980er Jahren gehörte Leverkusen zu den kulturellen Metropolen von NRW. Musik, Theater, Bildende Kunst und das gesellschaftspolitische Engagement seiner Bürger sorgten dafür, dass Leverkusen das war, wofür sich die Stifter des Leverkusener ,Löwen' heute einsetzen: ein starkes Stück Rheinland."

Die Bereitschaft zu ehrenamtlicher Arbeit sei zwar Voraussetzung für die Entstehung von städtischer Kultur, sie bedürfe aber Unterstützung. Neben Geld gebe es Möglichkeiten wie Bereitstellung von Räumen, großzügige Vergabe von Genehmigungen oder Nutzung städtischer Logistik. In Köln laute die Parole "Liebe Deine Stadt". Aber diese Liebe beruhe immer auf Gegenseitigkeit. "Also: Her mit den Liebesbeweisen", forderte Schmickler.

Die mit dem Leverkusener "Löwen" verbundene Spende der Volksbank Rhein-Wupper in Höhe von 5000 Euro vergibt Schmickler zu gleichen Teilen an das Frauenhaus, das Matchboxtheater in Hitdorf und den Verein zur Förderung von Flüchtlingsarbeit.

(gkf)
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