Leverkusen Schmuddel-Bahnhof Küppersteg - viel Müllhalde am Nahverkehr

Leverkusen · Der vor einiger Zeit aufgehübschte und gesäuberte Bahnhof Küppersteg ist längst wieder eine ungemütliche Örtlichkeit: Im Zugangsbereich stößt der Passant oder Fahrgast auf viele Graffiti.

 Diese Wände im Zugangsbereich des Bahnhofs Küppersteg wurden vor einiger Zeit gereinigt. Schon bald wurden sie wieder besprüht.

Diese Wände im Zugangsbereich des Bahnhofs Küppersteg wurden vor einiger Zeit gereinigt. Schon bald wurden sie wieder besprüht.

Foto: Busch

Nicht nur die Ultra-Fans von Bayer Leverkusen haben sich verewigt, auch nationalfeindliche Parolen sind an den Wänden zu lesen. Dazu kommen als Ärgernis die zugewachsenen, fast unlesbaren Schilder im Bereich der Parkplätze.

Auch der Rest der S-Bahnstation und die umliegenden Flächen sind unangenehm dreckig. Die drei Abfallsäcke, die FDP-Ratsherr Friedrich Busch schon am 25. Juli entdeckte, liegen bei unserem Besuch am Dienstag immer noch auf dem Parkplatz. In den Hecken finden sich kleine Müllhalden.

Es stinkt an einigen Stellen stark nach Urin, Fäkalien und verrotteten Abfälle. Bei unserer Recherche erleichterten sich mehrfach "Wildpinkler" völlig ungeniert im Bahnhofsbereich. Dies alles bestätigt die ernüchternden Informationen, die der Ratsherr uns zuvor in einem Schreiben schilderte.

Bevor Busch den Bahnhof Küppersteg besuchte, hatte die Station bei einem landesweiten Test des Nahverkehrs Rheinland (NVR) die Bewertung "Nicht akzeptabel" erhalten. Auf Nachfrage des Leverkusener Politikers antwortete der NVR, dass insbesondere die Graffiti, die zugewachsenen Schilder und kleinere Mängel an Sitzmöglichkeiten auf dem Bahnsteig, mangelnde Funktionalität einiger Schaukästen und ein kaputter Fahrkartenautomat zu dem Ergebnis geführt hätten. Gestern hing nur ein Fahrplan im Bahnhofsbereich - das mag auch daran liegen, weil die Schaukästen, in denen sich üblicherweise diese Pläne befinden sollten, scheibenlos sind.

Ratsherr Busch ist wegen der vielen Mängel seit längerem der Auffassung, dass viele Bürger den Bahnhof Küppersteg als Angstraum wahrnehmen würden. Im Feburar 2012 wurde ein Mann von vier Personen beraubt und auf die Gleise geschubst (Wir berichteten). Angst macht laut Busch auch eine Gruppe mit Problemklientel, die ihre Zeit am Fahrradstellplatz an der Treppe zur Unterführung verbringt. Oft wird von alkoholisierten Personen berichtet, die rumpöbeln würden.

Erste kleine Hoffnungsschimmer für den Bahnhof gibt es aber: Der Fahrkartenautomat und die Sitzplätze wurden von der Bahn repariert. Laut Bahnauskunft wird sich jedoch bis zum 1. September nichts mehr ändern. Die Leiter der Bahnhöfe beraten erst dann, wer welche Mängelbeseitigungen vornehme, sagte uns am Dienstag ein Sprecher der Bahn.

Die Stadt Leverkusen und kommunale Betriebe sind ebenfalls gefordert, die Mängel zu beseitigen, findet Busch. Ein Sprecherin der Stadt sagte dazu am Dienstag: Die Avea werde für die Beseitigung des Mülls sorgen und die städtischen Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) würden die Graffiti entfernen.

Unser Fazit: Bei Bahnhöfen bleibt es schwierig, dauerhaft für einen guten Zustand zu sorgen.

(RP)
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