Leverkusen Schönberger bleibt an der Spitze der CDU

Leverkusen · Die Partei muss mit einem hohen Altersdurchschnitt klarkommen. 40 Prozent sind über 70 Jahre alt.

 Frank Schönberger (2.v.l) bleibt Vorsitzender der Leverkusener CDU - er wurde beim Parteitag jetzt wiedergewählt.

Frank Schönberger (2.v.l) bleibt Vorsitzender der Leverkusener CDU - er wurde beim Parteitag jetzt wiedergewählt.

Foto: UM

Bloß keine Neuwahlen! Was die "große Politik" in Berlin auch für eine Lösung finden mag, an der Basis der CDU Leverkusen würde eine zusätzliche Wahl nur einen außergewöhnlichen Arbeitsaufwand bedeuten und zusätzlich Geld kosten. Bloß nicht. "Neuwahlen sind ein Zeichen der Sinnlosigkeit", formulierte Frank Schönberger seine Meinung. Er ist Kreisverbandsvorsitzender der CDU Leverkusen.

Schönbergers Einlassung zog sich wie ein roter Faden durch den Kreisparteitag in der Bergisch Neukirchener Stadthalle. 111 der insgesamt 868 Mitglieder waren gekommen, um eine ganze Reihe von routinemäßígen Wahlen vorzunehmen. Vorweg: die Wiederwahl von Schönberger, der 86 Stimmen erhielt, bei 22 Gegenstimmen und drei Enthaltungen. Bei seiner Amtseinführung im Jahr 2013 konnte Schönberger 69 von 113 CDUler für sich gewinnen. 2015 waren es bei seiner ersten Wiederwahl 110 von 160 Teilnehmern. Schönberger bezeichnete die aktuelle Wahl daher als "wirklich sehr gutes Ergebnis".

Auch sonst gab es keine Überraschungen; es wurden routiniert die Berichte von Thomas Eimermacher, dem Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Stadtrat, von Rüdiger Scholz, dem neuen Landtagsabgeordneten, und Helmut Novak, dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten abgegeben. Dabei machten sowohl Scholz als auch Novak noch einmal deutlich, dass sie sich in Sachen des A1-Umbausneubaus, zugleich ja Leverkusens größte politische Baustelle, für die Lösung "Tunnel statt Stelze" einsetzen wollen. Die Möglichkeit des Baus eines langen Tunnels sehen sie spätestens nach der jüngsten Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts nicht mehr.

Dafür drückt die Partei selbst ein ganz anderes Problem, nämlich die abnehmende Zahl der Mitglieder. Und die Überalterung. Zählte der Kreisverband 2015 noch 891 Mitglieder, waren es bei der letzten Bestandsaufnahme noch 868. Die Inventur ergab auch, dass vierzig Prozent der Mitglieder älter als siebzig Jahre alt sind.

Darüber hat sich der Vorstand Gedanken gemacht und den Posten eines Mitgliederbeauftragten eingerichtet. Auch die Junge Union soll und will aktiver werden und mit zahlreichen Aktionen junge Menschen für die politische Arbeit gewinnen. Allein um die Ideen der kürzlich vorgestellten CDU-Offensive "LEV 2030" auch ordentlich umsetzen zu können, braucht die Partei zwangsläufig jüngere Mitmacher.

Auch die weiteren Wahlen ergaben keine Überraschungen: stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende sind Irmgard Bach-Vennemann mit 74 Stimmen, MdL Rüdiger Scholz (79) und Jörg Ferber (62). Für die Finanzen zeichnet weiterhin Michaela Di Padova verantwortlich, die 80 der 88 abgegebenen Stimmen erhielt.

Zudem konnten die Tagungsordnungspunkte Anträge und Verschiedenes schnell abgehakt werden. Man merkte: Die CDU-Basis will nach Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahl, dass in den nächsten zwei Jahren erst einmal wieder Ruhe einkehrt.

(sg-)
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