Leverkusen Schüler agieren wie Bühnen-Profis

Leverkusen · "Frau Müller muss weg!" ist die Abschiedsvorstellung einiger Abiturienten.

 Frau Müller gibt schlechte Noten und gefährdet die Zukunft der Grundschüler, finden die Eltern im Stück, das heute im Erholungshaus zu sehen ist.

Frau Müller gibt schlechte Noten und gefährdet die Zukunft der Grundschüler, finden die Eltern im Stück, das heute im Erholungshaus zu sehen ist.

Foto: UM

Dass die Grundschullehrerin Frau Müller weg muss, da sind sich die Eltern der Klasse einig. Schließlich vergebe diese unfähige Dame ungerechte Noten - und gefährde so die Zukunft der Kinder. So beginnt es, das Stück mit dem passenden Namen "Frau Müller muss weg!" von Lutz Hübner, das bereits unter anderem mit Anke Engelke verfilmt wurde. Nun versucht sich die Schauspiel-AG des Freiherr-von-Stein-Gymnasiums daran.

Dass aber nicht etwa zum ersten Mal. Nein, die erste Aufführung des Stücks liegt noch gar nicht lange zurück. Da es aber Begeisterung auslöste, entschieden sich die Schüler und ihr Lehrer Kai Wahle, die Geschichte im Rahmen der Schul- und Jugendtheatertage nochmals auf die Bühne zu bringen. Dann aber nicht in den eigenen vier Wänden - in diesem Fall der Schulaula - sonder im Erholungshaus.

Die Bretter dort sind zwar wohl um einiges größer, Wahle macht sich um seine Truppe aber keine Sorgen. Zu sicher sitzt noch immer der Text, zu sicher sind die Laufwege noch immer abgespeichert. "Das ist schon etwas Besonderes", betonte der 45-Jährige, der neben der AG Latein, Geschichte und Pädagogik lehrt. "Das liegt wohl daran, dass das Stück so erfolgreich war." Der Schulkontext mache es den Schülern leicht.

Für viele der Schauspieler ist es ihre Abschiedsvorstellung, besteht die Besetzung doch zu einem großen Teil aus Abiturienten. Neue Schüler zum Mitmachen zu bewegen, wird wohl Wahle wohl vor keine Probleme stellen. Dafür sei der Kurs zu beliebt, erzählte er.

Das Küken unter all den alten Hasen ist Naomi van Loon. Erst im vergangenen Jahr, als Achtklässlerin, gab sie ihr Debüt auf der Bühne. Die Faszination Schauspiel erläuterte die 15-Jährige so: "Es macht Spaß, dass man nicht immer man selbst sein muss, dass man anderes ausprobieren kann." Es ist gar so eine Liebe zum Schauspiel entstanden, dass sie versuchen will, es beruflich auszuüben.

Die Generalprobe für den Auftritt heute (19.30 Uhr) im Erholungshaus verlief gut. Schnell ist zu merken, dass die Schüler mit Herz bei der Sache sind und das Stück kurzweilig daherkommt. Ausdruck, Lautstärke, Atemtechnik - alles stimmt und wird von allen verdammt gut umgesetzt. Die Schüler agieren wie Profis.

(RP)
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