Leverkusen Schulen sollen Kinder und Eltern über nachhaltige Ernährung aufklären

Leverkusen · Wer Kinder befragt, was sie am Liebsten essen, erhält als Antwort meist: "Pizza", "Pommes" oder "Nudeln mit Tomatensauce". Das könnten die kleinen Pänz fast täglich essen.

"Doch auf die Dauer ist das nicht gesund", sagt Cornelia Espeter von der "Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW". Gemeinsam mit Ingrid Köth-Jahr vom Umweltministerium NRW besuchte sie das NaturGut Ophoven. Sie klärten auf, wie man eine nachhaltige Verpflegung in Schulen anbieten kann.

Wie können Pausen- und Mittagsverpflegungsangebote mit regionalen Produkten gestaltet werden? Wie viel Fleisch muss tatsächlich sein? Welche Rahmenbedingungen brauchen solche Angebote, um erfolgreich zu sein?

Ingrid Köth-Jahr machte darauf aufmerksam, dass jede Person in Deutschland jährlich 82 Kilogramm an Lebensmittel wegwirft. In den Schulen sind es jährlich bis zu 75.000 Tonnen Lebensmittel, die im Müll landen. "Eindeutig zu viel. Die Ernährungsbildung muss ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft sein", betont Köth-Jahr. Cornelia Espeter fügt an, dass man weiterhin den Fleischkonsum reduzieren sollte: "Das Motto ,Jeden Tag ein Stück Fleisch auf dem Teller' ist mittlerweile veraltet. Wer mehr regionales Obst und Gemüse zu sich nimmt, dazu Getreide- und gelegentlich auch Milchprodukte verbraucht, der verringert auch automatisch die Treibhausgase." Immerhin seien 15 Prozent der Treibhausgase auf den Bereich "Ernährung" zurückzuführen. Trotz vieler guter Lösungen sind die Verpflegungsangebote an den Schulen in NRW auch in qualitativer Hinsicht in vielen Fällen noch nicht optimal. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass das Mahlzeiten-Angebot häufig nicht den Ernährungsempfehlungen entspricht und mit "zu süß, zu fett, zu viel Fleisch und zu wenig Obst und Gemüse" charakterisiert wird.

Durch frische, nicht zwangsläufig hoch verarbeitete Lebensmittel, den Verzicht auf künstliche Aromen und Zusatzstoffe, die Reduktion von Fleisch und die Bevorzugung ballaststoffreicher Kost, kann laut der Vernetzungsstelle Schulverpflegung NRW ein Beitrag zu einer gesunden, bedarfsgerechten Ernährung geleistet werden.

Fazit der Veranstaltung: Schulen könnten und sollten im Rahmen ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit eine nachhaltige Schulverpflegung zu ihrem Anliegen machen.

(hawk)
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