Leverkusen Schulz drückt sich um klare Antwort zum A1-Tunnel

Leverkusen · Mit dem Tunnel, der im Zuge des A-1-Ausbaus auf Wunsch der Leverkusener und ihrer Politiker durch die Stadt führen soll, ist das eine kniffelige Sache. Denn die einen wollen nur einen kurzen Tunnel, der erst hinter der neu zu bauenden Rheinbrücke beginnt, die anderen einen langen Tunnel schon von Köln aus unter dem Rhein her. Eine Diskussion, in die sich SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz offensichtlich nur ungern einmischt. Er hat es sich deshalb in der ZDF-Sendung "Klartext" einfach gemacht, indem er sich auf die Nachfrage des Lungenarztes Norbert Mülleneisen lediglich für "einen Tunnel" für Leverkusen aussprach, aber offen ließ, in welcher Länge.

Auch eine offizielle Nachfrage unserer Redaktion beim Kanzlerkandidaten, ob er nun den langen oder kurzen Tunnel meinte, brachte keine Klarheit. "Martin Schulz hat sich in der ZDF-Wahlarena klar für den Bau eines Tunnels ausgesprochen", teilte eine Sprecherin mit, ohne auf die Frage einzugehen. Dafür gab es einige schön klingende, allgemeingültige Sätze: Es gehe um "eine optimale Lösung im Bereich der A1-Rheinbrücke Leverkusen", die sowohl den Anforderungen des Verkehrsaufkommens und der Nutzer entspreche als auch die gesundheitlichen Ansprüche der Anwohner sowie die ökologische Wirkung einbeziehe. Alle bislang vorliegenden Projektvorschläge sollten diskutiert werden. "Es ist jetzt die Aufgabe des Bundesverkehrsministeriums schnellstmöglich gemeinsam mit der Landesstraßenbauverwaltung sowie den Vertretern der Kommune zu prüfen, in welcher Form eine rechtssichere und zügige Realisierung eines Tunnels möglich ist." An mangelnder Ortskenntnis seitens Schulz' kann die schwammige Antwort nicht liegen. Er hatte in der Sendung behauptet, er kenne die Situation in Leverkusen gut.

Aus SPD-Kreisen heißt es nun, Martin Schulz befürworte den langen Tunnel und damit die "Kombilösung", für die sich auch sein Parteifreund Karl Lauterbach einsetze. Offiziell Position beziehen wollte Schulz aber auch nach erneuter Anfrage unserer Redaktion nicht.

(sug)
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