Kollision in Leverkusen Schwerer Unfall bei Flucht vor der Polizei?

Leverkusen · Die beiden Fußgänger, die Mittwochabend in Leverkusen-Schlebusch angefahren wurden, müssen stationär behandelt werden. Lebensgefahr besteht nicht. Der Unfallhergang wirft inzwischen viele Fragen auf.

 Die stark zerstörte Windschutzscheibe des A-Klasse-Mercedes wurde bei dem Unfall wahrscheinlich durch den Aufprall eines Fußgängers zerstört.

Die stark zerstörte Windschutzscheibe des A-Klasse-Mercedes wurde bei dem Unfall wahrscheinlich durch den Aufprall eines Fußgängers zerstört.

Foto: Miserius, Uwe

Bei den Verletzten handelt es sich um eine 22-jährige Leverkusenerin und einen 25-jährigen Leichlinger. Die zwei Passanten sollen sich zum Unfallzeitpunkt auf dem Gehweg im Einmündungsbereich von Opladener Straße/Ophovener Straße befunden haben. Dies liegt nahe der Gesamtschule Schlebusch. Es war etwa 19.20 Uhr, als die Fahrerin der Mercedes A-Klasse, eine 18-Jährige, aus der Opladener in die Ophovener Straße einbog und die Fußgänger erfasste. Zu dieser Zeit war es dunkel, es herrschte Regenwetter.

Wagen soll zu schnell gefahren sein

Wichtig ist allerdings die Antwort auf die Frage, warum die 18-Jährigen beim Linksabbiegen so schnell um die Ecke gefahren ist. Zeugen behaupten, der Pkw sei mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren worden. Ob dies stimmt, will die Polizei noch ermitteln. Zur Aufarbeitung des Unfalls gehört aber vor allem auch die Klärung der Frage, ob die 18-Jährige auf der Flucht vor einem Streifenwagenteam der Leverkusener Polizei war. In der Unfallnacht wurde dies zunächst verneint, Donnerstag war die Problematik wieder Thema bei den Unfallsachbearbeitern im Polizeipräsidium Köln.

Etwa zehn Minuten vor dem Unfall hatten Leverkusener Streifenbeamte an der Opladener Straße Ecke Gustav-Heinemann-Straße eine Mertcedes-A-Klasse beobachtet. Der Fahrer oder die Fahrerin bog verbotswidrig nach links Richtung Bürgerbusch ab. Dieses Stück der Opladener Straße (nahe Gezelinkapelle/Alkenrather Straße) darf nur von Linienbussen und Rettungsfahrzeugen genutzt werden. Ortskundige nutzen die Abkürzung über die Busstraße aber gern, um die viel befahrene Herbert-Wehner-Straße zu umgehen. An diesem Abend hatte es dort zudem mehrfach Stau gegeben. Unter anderem brannte an einer Bushaltestelle ein Pkw aus Oberhausen ab.

Polizisten brachen Verfolgung ab

Der verdächtige Wagen war laut Polizeiangabe mit "hoher Geschwindigkeit" unterwegs. Die Streifenpolizisten wollten deshalb den Pkw und die Insassen kontrollieren, schalteten Blaulicht und Martinshorn ein und setzten hinterher. Als die Beamten bemerkten, dass der Wagen nicht gestoppt wurde, brachen die Beamten die Verfolgung vorsichtshalber ab. Immerhin geht es nach einem kurzen Waldstück durch ein reines Wohngebiet.

Die nutzbare Fahrbahn der dort verlaufenden Opladener Straße ist durch parkende Fahrzeuge nicht selten sehr schmal. Die Polizisten wollten vermeiden, dass Unbeteiligte oder sie selbst gefährdet wurden. "Derzeit wird geprüft, ob ein Zusammenhang zu dem Verkehrsunfall besteht", notierte die Polizei gestern. Zur Klärung des Unfallgeschehens übernahmen die Spezialisten des Unfallaufnahmeteams die Dokumentation des Unfalls. Der Unfallwagen wurde sichergestellt, berichtete die Polizei Donnerstag.

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