Leverkusen Scouts helfen Schülern gegen Cyber-Mobbing

Leverkusen · Leverkusener Schulen entwickeln jeweils eigene Konzepte zum Umgang mit den Gefahren im Internet.

Das Leben vieler Jugendlicher spielt sich zu einem immer größeren Teil in der Welt des Internets ab. Weil dort auch Gefahren lauern, werden immer mehr Jugendliche an den Schulen im Sekundarbereich II zu Medienscouts ausgebildet.

Gestern trafen sich rund 20 Lehrer und 30 Schüler von insgesamt zehn Leverkusener Schulen in der Realschule am Stadtpark. Der Erfahrungsaustausch, neu erarbeitete Konzepte und über die vergangenen Jahre gewonnene Erkenntnisse sollten im Mittelpunkt stehen. "Die meisten Medienscouts kommen aus der siebten bis neunten Klasse",berichtete Tobias Oppenhäuser. Bis vor zwei Jahren hatte er noch als Lehrer vor Klassen gestanden. Diesen Beruf übt er auch jetzt noch aus, ist aber abgeordneter Lehrer und besucht als Medienberater die Schulen.

Mittlerweile ist das Projekt gut sechs Jahre alt. Das Besondere: Durch ihre Ausbildung helfen Schüler Schülern. Sie stehen zum Beispiel bei Cyber-Mobbing mit Rat und Tat zur Seite. "Das Internet wird von den Schülern im privaten Bereich genutzt. Und so entstehen Hemmungen, zum Lehrer zu gehen", berichtete der 46-Jährige. Bei dem Projekt gehe es darum, eben jene Grenze einzureißen.

Anfangs, vor rund drei Jahren, hatten sich gerade einmal sechs Schulen für die Medienscouts interessiert. Jetzt sind es bereits zehn. Die Umsetzung ist dabei immer unterschiedlich. Manche der ausgebildeten Schüler besitzen eine eigene Sprechstunde, andere gehen durch die Klassen und verbreiten ihre Botschaft. Es gibt auch Schulen, in denen sich eine eigene AG gegründet hat.

So geschehen an der Realschule am Stadtpark. Im vergangenen Jahr hatte die Schule die Medienscouts offiziell eingeführt. "Wir sind jetzt bereits im zweiten Jahr. Zunächst erarbeiteten wir Konzepte und richteten eine AG ein", berichtete Iris Obermann. So ist die Arbeit, die die Schüler erbringen, zeugnisrelevant, sagte die Lehrerin, die in Zusammenarbeit mit Kollegin und Schulsozialarbeiterin Julia Mutz die AG leitet.

Insgesamt rund sieben Stunden sind die fleißigen Scouts in dem Seminar. Es gibt Neueinsteiger und Gruppen, die bereits lange dabei sind. Dennoch klappte das Zusammenspiel. "Dabei handelt es sich um einen Belebungs- und Motivationsworkshop", sagte Kristin Langer. Sie und weitere Mitarbeiter der Landesanstalt für Medien NRW waren gekommen, um den Workshop zu leiten. Und Jessica Stratmann-Behr ergänzte, nachdem die Schulen Erfahrungen ausgetauschten, sei es an ihnen, sich individuelle Ziele für die Zukunft zu stecken.

(brü)
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