Leverkusen Serenadenkonzert mit erlesenem Klang-Feuerwerk

Leverkusen · So viel sei verraten: Musikliebhaber, die am Sonntagnachmittag das "Serenadenkonzert" in der Reihe "Klassik in der Blütenstadt"in der evangelischen Kirche versäumten, haben ein hochkarätiges Konzert verpasst. Immerhin 30 Zuhörer lauschten in der evangelischen Kirche Witzhelden gebannt dem Premierenvortrag des Nodelmann-Quartetts.

Die Tonkünstler Mischa Nodelmann (Geige), Evgeny Selitsky (Geige und Bratsche), Andreas Kosinski (Geige) sowie Lydia Keymling (Cello) bestachen durch technisches Können und Spielfreude zugleich. Der Leichlinger Hornist Stefan Henke war der fünfte Mann des Abends, der sich bei zwei Programmpunkten zum Quartett gesellte und zugleich die künstlerische Leitung innehatte. Im Übrigen sind alle fünf Musiker in führenden deutschen Sinfonieorchestern vertreten, widmen sich aber auch ihrer anderen Leidenschaft, der Kammermusik.

Mit der relativ unbekannten, aber meisterhaften Komposition Quintett Es-Dur op. 66 für Horn, Geige, zwei Bratschen und Cello des einstigen Hofkapellmeisters Joseph Küffner zauberten sie zum Auftakt wunderbare Töne in das Witzheldener Gotteshaus. Einem Feuerwerk der Töne gleich ergoss sich der Klang mal laut, intensiv und leidenschaftlich, dann wieder leise, zart und zurückhaltend durch den Raum und integrierte sämtliche Elemente der Musik.

Bei der Komposition Streichquartett e-Moll, op. 44/2 für zwei Bratschen, Geige und Cello von Felix Mendelssohn-Bartholdy überzeugte das Quartett mit intensivem und leidenschaftlichem Zusammenspiel in Vollendung. Die Stücke von Allegro bis Andante wurden von Ausklängen bis ins hauchfeine Pianissimo ebenso dominiert, wie von warmer Klanggebung mit klaren, geschmeidigen Tönen. Melancholie, Virtuosität, Lebensfreude und schnelle Rhythmen wechselten zwischen Einfallsreichtum und formaler Gebundenheit.

Zuvor erklärte Henke den Zuhörern, dass Mendelssohn im Jahr 1837 dieses Werk - das sich teilweise am Stil von Beethoven und Bach orientierte - seinem Bruder Paul zum Geburtstag schenkte mit den Worten: "Wie gerne hätte ich Dir was Besseres, Hübscheres zum Geburtstag geschickt, aber ich wusste nicht was."

Zum Abschluss des Konzertes mit Horn und Streichquartett erklang das Quintett Es-Dur KV 401 für Horn, Geigen, zwei Bratschen und Cello von Wolfgang Amadeus Mozart.

Henke brachte sein Instrument mit lebhafter Geschmeidigkeit zum Klingen und setzte vor dem furiosen Finale abermals geschickte Akzente im Zusammenspiel.

(gkf)
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