Leverkusen Siebenschläfer-TV geht wieder auf Sendung

Leverkusen · Große Augen, langer, buschigen Schwanz - sie wirken so niedlich. Aber sie können auch anders. Ihre ersten Behausungen haben die Siebenschläfer auseinandergenommen wie schillernde Rockstars einst ihre Hotelzimmer. "Die waren komplett zerlegt", erinnert sich Willi Eder vom Nabu. Er ist der Baumeister der Nistkästen für die Tiere, die bald wieder Klick-Karriere im Internet machen sollen.

 Als Start in die Siebenschläfer-Saison pflanzten Oberbürgermeister Uwe Richrath, Erich Schulz (M.) und Regine Kossler (beide Nabu) auf der Streuobstwiese am Rennbaumkreisel einen Apfelbaum der Sorte "Siebenschläfer".

Als Start in die Siebenschläfer-Saison pflanzten Oberbürgermeister Uwe Richrath, Erich Schulz (M.) und Regine Kossler (beide Nabu) auf der Streuobstwiese am Rennbaumkreisel einen Apfelbaum der Sorte "Siebenschläfer".

Foto: Miserius

So wie voriges Jahr. Da ging Siebenschläfer-TV auf Sendung. Im Zuge eines von der Stiftung Natur und Umwelt geförderten Projekts wurden Nistkästen mit Kameras bestückt, die das Treiben ins Internet übertrugen. Höhepunkt: die Live-Übertragung der Geburt von vier Siebenschläfern. "Wir hatten im letzten Jahr zehntausend Zugriffe aus 32 Ländern", berichtet die Koordinatorin des Projekts Regine Kossler. Die eigens entworfene Siebenschläfer-Internetseite sei 24.000 Mal besucht und die knapp zwei Dutzend Videos, die im Laufe des Vorjahres entstanden, rund 6000 Mal angeschaut worden. "In diesem Jahr hoffen wir auf noch größere Resonanz", sagt Kossler.

Bis Ende Mai sollen mit der notwendigen Technik ausgestattete Kästen aufgehängt werden. Zwei sind schon fertig, drei müssen noch gebaut werden. "Kein Problem, das schaff' ich. Ich bin ja in der Übung", verspricht Eder, der inzwischen Konstruktionen entwickelt hat, die sicher sind vor den zerstörerischen Anwandlungen des Siebenschläfers. Eder: "Wichtig sind glatte Wände." Und Verstärkungen aus Aluminium-Winkeln.

Neben sozialen Medien und Internet ist der Siebenschläfer auch an Leverkusener Grundschulen vertreten: Kostenlos stellen Nabu-Vertreter den Kindern das rund 15 Zentimeter große und 100 Gramm schwere Tierchen in Theorie (in der Schule) und Praxis (im Wald) vor. Voriges Jahr wurde das Angebot zwölfmal genutzt.

Wo die Kästen mit den Kameras aufgehängt werden, bleibt mit Rücksicht auf Tiere und Technik geheim. Kossler geht davon aus, dass sich im betreffenden Gebiet 40 Siebenschläfer tummeln. Aber das ist nur eine Schätzung. Mehr Gewissheit gibt es, wenn sich die Tiere nach siebenmonatigem Winterschlaf Ende Mai wieder zeigen.

(RP)
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