Leverkusen Singen mit dem Bayerchor: Refrain geht immer

Leverkusen · Die klassischen Noten wurden beim Bayer Männerchor Leverkusen zur Seite gelegt - zugunsten der Liedtexte von Bläck Fööss bis Brings. Und beim Karnevalskonzert wird nicht nur auf der Bühne gesungen, sondern das Publikum singt mit.

 Die Chorkleidung der "Jecke am Rhing" war so bunt wie selten. Mitsingen ist ein Muss in der neuen Heimat des Karnevalskonzerts des Bayer-Männerchores: dem Saal Norhausen.

Die Chorkleidung der "Jecke am Rhing" war so bunt wie selten. Mitsingen ist ein Muss in der neuen Heimat des Karnevalskonzerts des Bayer-Männerchores: dem Saal Norhausen.

Foto: Matzerath

Im vergangenen Jahr hat der Männerchor Bayer Leverkusen erstmals eine neue Heimat für das Karnevalskonzert mit Sitzungscharakter gefunden. Und weil es so schön war, hieß es in dieser Woche im Saal Norhausen erneut "Et jeht widder loss! - Der MCB klopp op die Trumm!"

Das Trommeln überließen die Sänger genau genommen erneut der Vereinigten Jägerkapelle Straberg 1926 (Leitung: Artur Schmitz), die an diesem Abend am meisten als Begleiter und musikalischer Brückenbauer gefordert war. Anders als im Erholungshaus, der eigentlichen musikalischen Heimat des Chores, wo die Besucher der überlangen Konzerte in der fünften Jahreszeit relativ brav und steif auf den Klappsitzen ausharren mussten, bietet der Rheindorfer Saal deutlich mehr Bewegungsfreiheit. Außerdem reißen weder Getränkezufluss noch Essensnachschub während des Programms ab, das die Gastgeber eröffneten. Mit einem ersten Paket kölscher Schunkel-Lieder hatten sie den dekorierten Saal in kürzester Zeit in Feierlaune versetzt. Und es brauchte weder eine ausdrückliche Aufforderung noch die ausgegebenen "Jesangsheffje", damit die Zuhörer einstimmten. Motto: Refrain geht immer.

Und die Bayer-Sänger, die auf der deutlich kleineren Bühne dichter zusammenrücken mussten, erwiesen sich ohnehin als textsicher beim ausgewählten kölschem Liedgut von Willi Ostermann über die Bläck Fööss bis Brings. Die Chorkleidung der "Jecke am Rhing" war so bunt wie selten, nicht nur "Rut und wiess" wie Chorleiter Ulrich Jung, der sich bei der Kostümierung vorsichtshalber an den Liedtext der Bläck Fööss gehalten hatte. Seit er den Männerchor Bayer leitet, hat der Westfale gelernt, Karneval auf kölsche Art zu feiern und seine Sänger mal tanzend zu dirigieren, mal am E-Piano zu begleiten. Durch das Programm führten Jläbbischer Schusterjung Erich Werheit und der kölsche Jung Klaus Hilger, die zudem das Publikum zum Mitmachen animierten. Neben Chorgesang und humorvollen Einlagen aus den eigenen Reihen hatte der Bayer-Chor auch Karnevalsprofis eingeladen.

Stimmungssängerin Claudia Engels war dabei und das Monheimer Showtalent Leo Litz. Die Meisten freuten sich ganz besonders auf den lustigen Diakon Willibert Pauels, und zum Finale marschierte die Hitdorfer Fährgarde mit dem Dreigestirn ein, bevor man sich mit einem gefühlvollen "Jode Nach" für diese Session verabschiedete.

Ab jetzt wird bei den Bayer-Sängern wieder Klassik geprobt, denn die nächsten Auftritte kommen schneller als man denkt. Die Termine über Probenzeit und -ort stehen auf www.mcb-lev.de.

(mkl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort