Leverkusen So bunt ist Manfort - Vereine zeigten sich beim Stadtteilfest

Leverkusen · Was haben eigentlich Karneval, Kung-Fu, Hospiz, Schulen und der Naturschutzbund (Nabu) Leverkusen gemeinsam? Alle waren Teil des neuen Quartiersfestes in Manfort. Während zum Beispiel die Karnevalsgesellschaft Fidelio mit ihren Kinder-Tanzcorps oder Martin Müllers Shaolin-Kung-Fu-Schüler sich abwechselnd auf der großen Freifläche der evangelischen Kirche präsentierten, übernahm die gegenüberliegende Regenbogenschule einen Teil der Verköstigung und Bespaßung. Neben Dosenwerfen wurde unter anderem für die Kinder, aber auch für Erwachsene ein gemeinsames Spiel angeboten. "Jeder Teilnehmer erhält ein Stück einer Regenrinne. Das Ziel ist es, darin einen Tennisball immer weiter zu geben, bis er einmal die Runde gemacht hat", erklärte Barbara Meierjohan, pädagogische Leitung der Offenen Ganztagsschule (OGS) an der Grundschule.

 Bei sonnigem Wetter genossen die Besucher das Quartiersfest in Manfort, bei dem Vereine und Organisationen für viel Abwechslung sorgten.

Bei sonnigem Wetter genossen die Besucher das Quartiersfest in Manfort, bei dem Vereine und Organisationen für viel Abwechslung sorgten.

Foto: Miserius

Den Kindern machte das sichtlich Spaß, und im einfachen Spiel war genau das zu erkennen, was im Mittelpunkt des Quartiersfestes stand: das Miteinander - unabhängig von Hautfarbe, Religion oder Nationalität.

Verantwortlich für das Fest ist das Projekt GLIM, die Abkürzung für: "Gemeinsam Leben in Manfort". Das Ziel: Bürger vor Ort sollen selbst aktiv werden bei der Gestaltung ihres Stadtviertels. Und das Quartiersfest stand ganz oben auf der Agenda. Kein Wunder also, dass der Andrang an den einzelnen Ständen sehr groß war.

Zum Beispiel bei Erich Schulz mit seinem Nabu-Stand. Dort durfte unter anderem ein Puzzle gelöst werden. Der erfolgreiche Puzzlekönig wurde mit frischem Obst belohnt. Der zehnjährige Azad hatte so großen Spaß, dass er das Schmetterlingspuzzle gleich zwei Mal machen wollte. "Das ist gar nicht so einfach", sagte er. "Ich dachte, ich schaffe es das zweite Mal in zehn Sekunden." Für Schulz war die Beteiligung des Nabu selbstverständlich, schließlich haben die Naturschützer in Manfort einen eigenen Infotreff. Dort können Besucher zum Thema Umwelt und Natur ins Gespräch kommen, Rohstoffe wie Korken, CDs oder Handys zur Wiederverwertung abgeben oder Nisthilfen, Schreibutensilien und ökologischen Leverkusen-Kaffee erwerben.

Mit dem Quartiersfest am Gemeinschaftszentrum Johanneskirche ist der Grundstein für die Entwicklung in Manfort gelegt. In einem Stadtteil, der städtebaulich und sozial keine ganz einfache Struktur hat, sollen Bürger nun selbst aktiv werden.

Das Miteinander und Füreinander konnten Besucher an dem Tag deutlich spüren. Das zeigte die Vielfalt der Einrichtungen und Vereine, die sich präsentierten, aber auch die zahlreichen Familien, die das Fest besuchten und belebten. Eine vielfach geäußerte Hoffnung: Mit Unterstützung von Wirtschaft und Politik könnte hier bald wieder ein starkes Quartier entstehen.

(RP)
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