Leverkusen So schön sind die Dhünn-Kilometersteine

Leverkusen · Die neuzeitlichen Kilometersteine entlang der Dhünn sind beschmiert, bepinkelt und verwittert. Erst vor zwei Jahren wurden die besonders gestalteten Betonklötze platziert. Rund 90.000 Euro aus Steuertöpfen hat das gekostet, teilt die Stadt mit. Eine Nachbetrachtung.

 Der Dhünn-Kilometerstein 3,9 markiert den Flusslauf in Höhe des Bayer 04-Fußballstadions. Er ist einer der wenigen nicht verunstalteten Steine.

Der Dhünn-Kilometerstein 3,9 markiert den Flusslauf in Höhe des Bayer 04-Fußballstadions. Er ist einer der wenigen nicht verunstalteten Steine.

Foto: Schütz

Die Dhünn schlängelt sich von Hummelsheim am Rande von Schlebusch bis nach Rheindorf. In Leverkusen endet der rund 40 Kilometer lange Fluss mit der Mündung in die Wupper, die kurz danach in den Rhein fließt. Ab 1968 wurde der Flusslauf im Bereich Bürrig/Rheindorf geändert, damit Bayer seine Deponie anlegen konnte. Der heute weithin sichtbare Berg von industriellen Problemabfällen ist durch eine unterirdische Spundwand abgesichert.

Seit knapp sieben Jahren wird die Dhünn endgültig als barrierefreier Fluss eingestuft. Die Wehre, etwa im Bereich BayArena und in Höhe Karl-Carstens-Ring/Klinikum, wurden beseitigt. Für das Wasser mag der Flussverlauf jetzt relativ hindernisfrei und natürlich sein, der oft wunderschön gelegene Fuß- und Radweg am Flussufer entlang ist es nicht. Dazu tragen auch die 34 neuzeitlichen Kilometersteine bei, die dort aufgestellt wurden. Die Markierungsklötze zählen zum städteübergreifenden Projekt "Regionale 2010".

Die Kosten für die Steine, die teils mit Bänken und Stelen für Hinweistafeln komplettiert wurden, belaufen sich nach Angaben der Stadt auf ca. 90 000 Euro (Das sind pro Stück 2647 Euro). Den Großteil der Kosten zahlt die NRW-Landesregierung. Die Kilometersteine stehen auch in den Nachbarkommunen und bilden eine Kette von der Großen Dhünntalsperre bis nach Rheindorf.

Die Kilometerangaben auf den Steinen zeigen an, in welcher Entfernung man sich bis zur Mündung der Dhünn in die Wupper (nahe Westring/Rheindorf) befindet. Die Steine tragen neben den reliefartigen Kilometerzahlen außerdem alle auf der Oberfläche den Verlauf der Dhünn.

Von dem ursprünglichen "Betongrau" ist zumindest auf Leverkusener Gebiet fast nichts mehr zu sehen. Über einige wenige der Betonklötze, die wie deplatziert in den Wäldern oder an den Wegen entlang der Dhünn stehen, hat sich gnädig ein grüner Schleier gelegt. Die meisten Steine sind allerdings bemalt, besprayt oder einfach nur verschmutzt.

Für die Hunde war die Entscheidung, wozu solche Steine dienen, von Beginn an klar: Die Kilometersteine sind keine Hinkelsteine, sondern willkommene Pinkelsteine. Auch die 27 Sitzbänke sind in der Regel bemalt. Dafür stehen schon die Metallplatten für die geplanten Hinweistafeln, die aber noch durch Abwesenheit glänzen.

(RP)
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