Leverkusen So wird die Hitdorfer Straße umgebaut

Leverkusen · Bezirksvertretung fasst Baubeschluss am 29. Januar. Stadt bittet Anwohner zur Kasse. Verkehr besser verteilen.

 Die Hitdorfer Straße wird sich mit dem Umbau verändern.

Die Hitdorfer Straße wird sich mit dem Umbau verändern.

Foto: Matzerath

Die politische Diskussion um den Aus- und Umbau der Hitdorfer Straße geht Ende Januar in eine neue Runde. Die Mitglieder der Bezirksvertretung I sollen am 29. Januar den finalen Baubeschluss fassen (Der Stadtrat ist nicht zuständig). Auf Vorschlag der Stadt ist diese Zeitschiene vorgesehen: Noch dieses Jahr Ausführungsplanung, Bauausschreibung und Förderantrag beim Land. 2019 dann Umbaustart für den Bereich zwischen Rheinstraße und Oststraße - wenn alle Genehmigungen (auch für den Stadtetat 2019) vorliegen. Und: Da es in Hitdorf am Ende des Zweiten Weltkrieges Kämpfe gab, muss die Straße im Vorfeld nach Kampfmitteln abgesucht werden. Das dürfte zu einigen Sperrungen führen.

Für die Anlieger heißt dies außer Krach und Staub: Sie werden zur Finanzierung des Straßenumbaus (Gesamtkosten: etwa 4,6 Millionen Euro) herangezogen. Die Höhe der Anliegerbeiträge hängt von der jeweiligen Größe der Grundstücke und der Nutzungsart ab. "Eine mögliche Förderung hat keinen Einfluss auf die Höhe der Anliegerbeiträge", stellt die Stadtplanung in dem Beratungspapier für den Bezirk I. klar.

Sobald die Ausschreibungsergebnisse vorliegen und damit die Baufirma feststeht, sollen die Anlieger im Detail über die Bauabschnitte und die Kosten informiert werden. Diese Beitragshöhen sind gesetzlich fixiert: Die Anlieger zahlen, da die Hitdorfer Straße eine Hauptverkehrsstraße ist:

• für den Fahrbahnbau 30 Prozent der Kosten,

• für Parkstreifen und Gehwege 60 Prozent

• für Begrünung 50 Prozent

• für Beleuchtung und Oberflächenentwässerung 30 Prozent, schreibt die Stadt. Es sind neue Laternen mit der auffallend hellen LED-Technik geplant.

Im August vergangenen Jahres hatten die Bezirkspolitiker den städtischen Planern ziemlich neue und konkrete Bauvorgaben gemacht. Dazu zählt etwa:

• Eine Mindestfahrbahnbreite von fünf Metern ist grundsätzlich einzuhalten. Die Stadt schlägt jetzt sechs Meter vor.

• Ausnahmen gibt es nur dort, wo Gebäude dies nicht zulassen. Hier forderten die Politiker mindestens 4,50 Meter Straßenbreite und auf beiden Seiten mindestens ein Meter breite Gehwege. Auch dazu gibt es eine Einschränkung: Die Straße bei Haus Nr. 170 bis 174 (Villa Zündfunke) darf 4,30 Meter schmal werden, was allerdings faktisch auch kaum anders machbar ist.

• Da die bevorzugte Fahrtrichtung die Strecke Monheim-Rheindorf sein soll, werden künstliche Engstellen angelegt. Sie sind auf diesen kurzen Stücken auf 3,50 Meter Breite geplant, um dort einen Begegnungsverkehr auszuschließen. Autofahrer mit Ziel Monheim sollen laut Straßenkonzept über die Ringstraße rollen.

• Im Bereich Stadthalle Hitdorf wird der Gehweg so angelegt, dass später eine Bushaltestelle eingerichtet werden kann. Der Treffpunkt von Ringstraße und Hitdorfer Straße wird als Kreisverkehr ausgeführt. Im Rahmen des Umbaus will die EVL etliche Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom erneuern. Dazu sollen für künftige Leitungsverlegungen Leerrohre installiert werden.

Auf der ganzen Länge der Hitdorfer Straße soll künftig Tempo 30 gelten. Ziel der Planungen für Ringstraße und Hitdorfer Straße ist es, den Autoverkehr gleichmäßiger zu verteilen. Die Belastung für die Hitdorfer Straße soll so reduziert werden, hoffen die Planer. Die Diskussionen um dieses "Verkehrskonzept Hitdorf" laufen seit fast 20 Jahren und waren häufig geprägt von Emotionen und politischem Streit.

(us)
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