Leverkusen Sommer-Kirmesvergnügen in Bürrig
Leverkusen · Am letzten Augustwochenende herrscht in Bürrig traditionsmäßig Ausnahmezustand. So auch in diesem Jahr. Es ist eigentlich nur eine Zahl - und doch so viel mehr: Zum 88. Mal lud der J.G.K. Fidelio zur Kirmes ein und bot den Besuchern dabei ein buntes Programm.
Los ging es am Freitagabend auf dem Vorplatz des Pfarrzentrums mit der Erweckung des Zachäus. Das Auftauchen des Kirmespatrons auf seinem weißen Pferd gilt als traditioneller Prolog für die darauffolgenden Festlichkeiten.
Samstagvormittag wurde es musikalisch, als die Vereinsmitglieder, mit zwei Kapellen im Schlepptau, das nahegelegene Seniorenzentrum für ein Platzkonzert besuchten. Anschließend marschierten sie spielend durch den Ort, um Bürrig für die anstehenden Feierlichkeiten symbolisch aufzuwecken.
Diese Feierlichkeiten gingen am Abend mit dem Hahneköppen weiter. Zuerst durfte sich jeder Besucher freiwillig und folgenlos der Herausforderung stellen. Danach ging es um die Königsehre. "Für mich war es wunderschön und es macht natürlich auch eine Menge Spaß", berichtete Joachim Brück, der den Verein im letzten Jahr als Hahnenkaiser vertreten hat, nachdem er vor zehn Jahren bereits einmal König war, und der das Amt am Samstagabend abgeben musste.
"Etwas Wehmut ist auch dabei", räumte er ein, "Aber für mich reicht es jetzt auch erst einmal." Nachdem Minoru Nakanishi erst einmal als neuer König feststand, wurde er bei der Hahneköppen-Party auch gebührend gefeiert.
Allzu lang durfte an diesem Abend aber nicht durchgemacht werden, denn am darauffolgenden gestrigen Vormittag stand der Kirmesumzug auf dem Programm - und da erscheint man nicht verkatert! .
Bei strahlendem Sonnenschein zogen rund 700 Teilnehmer, sowohl zu Fuß als auch auf bunt gestalteten Wagen, unter den Augen von Tausenden von Schaulustigen durch die Straßen. "Ich bin vor 24 Jahren nach Bürrig gezogen und war seitdem jedes Jahr hier. Am Anfang war dieser Ausnahmezustand schon etwas heftig, aber so ein Brauchtum ist auch etwas Tolles", erklärt Andrea Schnettger. "Hier kennt jeder jeden. Auch wenn man sich so nicht allzu oft sieht, trifft man sich hierdoch immer wieder."
Im Anschluss an die Krönung des neuen Königs neigten sich die Festivitäten dem Ende zu, bevor sie mit dem Ableben des Zachäus gestern Abend ihren "Tiefpunkt" fanden.
Zur Beruhigung: Im nächsten Sommer wacht er garantiert wieder auf. .