Leverkusen Sparkurs: Stadt gibt große Grabfelder auf Friedhöfen auf

Leverkusen · Die Leverkusener Bürger zwingen die Stadt Leverkusen zum Sparen auf den Friedhöfen: Weil inzwischen zwei Drittel aller Beerdigungen in Urnengräbern erfolgt, sind die in Reserve gehaltenen Grabflächen einfach zu groß für den sinkenden Platzbedarf, teilt die Stadt in einem Beratungspapier für die Politiker mit. Zudem würden viele Wahl- und Familiengräber nicht mehr verlängert.

Aktuell sollen auf dem Friedhof Reuschenberg 26 500 Quadratmeter "außer Dienst" gestellt werden, was eine jährliche Einsparung von 29 000 Euro bringen soll. Bedeutet aber auch: Weitere Beerdigungen sind auf diesen Feldern unzulässig. Damit will der städtische Fachbereich Stadtgrün die Pflegekosten reduzieren und zusammen mit anderen Maßnahmen die Gebühren um ein Prozent senken. Betroffen sind auf dem Friedhof Reuschenberg die Felder 38, 39 (Das Feld hat beispielsweise Platz für 608 Wahlgrabstellen), dazu die Felder 44, 46 und 52. Sollten die Flächen irgendwann wieder gebraucht werden, kann die Stadt alles rückgängig machen.

Die Sparmaßnahme wird schon länger in der Verwaltung diskutiert. In den Feldern 39 und 38 gibt es noch 159 Gräber. Weil dort künftig nicht mehr beerdigt werden darf, erhalten "Grab-Inhaber" bei einem weiteren Bestattungsfall auf einem anderen Friedhofsteil eine Grabstelle zugewiesen. Die Stadt übernimmt dann die Herrichtung des neuen Grabes und auf Wunsch werden Leichen auf städtische Kosten umgebettet. Dies gilt auch für Urnen beziehungsweise Aschen (Grabneuanlage und Umbettung werden laut Stadt zwischen 2000 und 3000 Euro kosten).

Diesen Service muss die Stadt schon leisten: In den Reuschenberger Grabfeldern 39 und 38 reichen die längsten Nutzungsrechte immerhin noch bis 2042. "Es handelt sich bei der Außerdienststellung ... also um eine langfristige, strategische Entscheidung", teilen Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn und Baudezernentin Andrea Deppe den Ratspolitikern mit. Die Grabinhaber werden von der Stadt angeschrieben. Eine Flächenreduzierung plant die Stadt auch für den Friedhof Scherfenbrand in Schlebusch.

(RP)
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