Leverkusen SPD fordert Straßenbahn und A1-Schnellbus

Leverkusen · Die Leverkusener SPD-Ratsfraktion schlägt eine Verlängerung der Kölner Straßenbahnlinien bis nach Opladen vor. Zudem soll die Stadt Leverkusen sich für einen A1-Schnellbus über die neue Rheinbrücke nach Chorweiler und Dormagen einsetzen.

Die politischen Wünsche, die Straßenbahnlinie 4 bis nach Schlebusch und die Straßenbahnen ab Köln-Mülheim bis zum Chempark und längerfristig auch bis nach Opladen zu verlängern, sind nicht neu, gewinnen aber derzeit wieder an Bedeutung. Der Grund: Es steht die Neuaufstellung des ÖPNV-Bedarfsplans für Nordrhein-Westfalen an. Die Leverkusener SPD will deshalb rechtzeitig Projekte aus Leverkusen platzieren.

"Die Leverkusener Verwaltung wird beauftragt, mit Vertretern der Stadt Köln, der Kölner Verkehrsbetriebe AG und des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland Beratungen mit der Zielsetzung zu führen, dass eine in Köln beabsichtigte Erweiterung des Stadtbahnnetzes in die Stadtteile Stammheim und Flittard zumindest bis zum Chempark Leverkusen mit Haltepunkten am Tor 11 und 12 sowie an der B 8 in Höhe Kaiser-Wilhelm-Allee geführt und dieses Schienenprojekt als Neubaumaßnahme für die Bedarfsplanaufstellung angemeldet wird", heißt es in dem gestern vorgelegten Antrag an den Oberbürgermeister.

Die vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Peter Ippolito unterzeichnete Wunschliste umfasst weitere Punkte: Die Weiterführung der Straßenbahn bis zum Busbahnhof Wiesdorf beziehungsweise nach Opladen. Während die B 8 bis zur City noch grundsätzlich für zwei Straßenbahngleise Platz bietet, wird es nach heutigen Plänen spätestens in Küppersteg eng: Hier müssen die Stützmauern saniert oder abgestützt werden. Ein erster Bauabschnitt mit Reduzierung des Europarings auf zwei Spuren ist geplant. Die SPD fordert jetzt jedoch, für eine etwaige Straßenbahntrasse Platz frei zu halten. Stimmt der Stadtrat dem zu, muss die Sanierung des Europarings geändert werden. "Zur Bewältigung der Pendler- und Verkehrsströme" seien aber "zukunftsorientierte Planungen notwendig, denn die Großstädte entlang der Rheinschiene werden in den nächsten Jahren weitere Einwohnerzuwächse verzeichnen", schreibt die SPD. Ziel müsse es sein, "bei wachsender Bevölkerung einen höheren Anteil der Wege auf den öffentlichen Personennahverkehr zu verlagern". Eine Stadtbahnanbindung zum Chempark könne einen wichtigen Beitrag leisten, denn Straßenbahnen seien schneller und pünktlicher als Busse. Der Autofahrer könne so zum Umstieg auf den ÖPNV bewegt werden. Die Bewältigung der Verkehrsprobleme in Leverkusen verlange eben langfristige Strategien: "In diese Debatte muss jetzt eingestiegen werden", fordert Ippolito.

(RP)
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