Leichlingen SPD wehrt sich im Streit um Müllsammelstelle

Leverkusen · Ratsherr Wolfgang Legrand hat Vorwürfe zurückgewiesen, die Sozialdemokraten hätten sich mit Fehlinformationen die Unterstützung der Bürger erschlichen. Die BWL bleibt dagegen bei ihrem Vorwurf und legte gestern noch einmal nach.

 Die mobile Wertstoff-Sammelstelle am Witzheldener Scharweg: Die Frage, ob sie kostenmäßig nicht mehr tragbar ist, sorgt ebenso für heiße Debatten wie die Suche nach möglichen Alternativen.

Die mobile Wertstoff-Sammelstelle am Witzheldener Scharweg: Die Frage, ob sie kostenmäßig nicht mehr tragbar ist, sorgt ebenso für heiße Debatten wie die Suche nach möglichen Alternativen.

Foto: miserius

Die Diskussion über die Müllsammelstelle am Witzheldener Scharweg geht in die nächste Runde: Nachdem die Bürgerliste Witzhelden-Leichlingen (BWL) den Sozialdemokraten im Höhendorf vorgeworfen hatte, sich bei einer Unterschriftenaktion gegen die Schließung der mobilen Wertstoffsammelstelle mit Fehlinformationen die Unterstützung der Bürger erschlichen zu haben, konterte gestern SPD-Ratsherr Wolfgang Legrand: "Die SPD verheimlicht nicht, hat sich keine Stimmen zu diesem Thema erschlichen. Sie arbeitete mit ihrer Unterschriftensammlung in Witzhelden einfach angemessen zur rechten Zeit und bürgernah."

Die SPD halte die Anlage in Hilgen wegen ihrer Überlastung für eine zurzeit nicht realisierbare Alternative für Witzhelden. Legrand sprach Anfang Januar sogar von einem Affront gegen das Höhendorf, sollten die Witzheldener ihren Müll künftig in Hilgen abgeben müssen.

Laut Sozialdemokraten hatten CDU und Grüne in den letzten Leichlinger Haushaltsberatungen die Müllsammelstelle in Witzhelden als kostenmäßig nicht mehr tragbar dargestellt, die SPD darauf mit der Unterschriftenaktion gegen die Schließung reagiert. Die BWL zeigte sich gestern erneut verwundert über dieses Verhalten. "Die SPD hat den Leuten erzählt, sie müssten künftig nach Leichlingen fahren, wenn die Stelle in Witzhelden geschlossen würde. Das stand aber zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion", sagte der BWL-Fraktionsvorsitzende Martin Steinhäuser.

Tatsächlich argumentierte die SPD bei ihrer Unterschriftensammlung: "Der Wertstoffhof Bremsen kann die benötigten Kapazitäten von Leichlingen und Witzhelden am Samstag betriebs- und verkehrstechnisch nicht aufnehmen!" und "Die samstäglichen Öffnungszeiten am Standort Bremsen sind für Leichlingen einschließlich Witzhelden deutlich zu gering!"

Der BWL-Vorsitzende Franz Jung, Mitglied im Beirat des Bergischen Abfallverbandes BAV, hält die Umfrage deshalb für sinnlos. "Der BAV schlägt im Beirat Maßnahmen vor, die Politiker entscheiden. Allerdings wird der BAV weder heute noch in 20 Jahren vorschlagen, dass die Witzheldener ihren Müll in Leichlingen abgeben sollen. Das habe ich sogar schriftlich."

(inbo)
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