Leverkusen "Speed-Dating" der Kulturen

Leverkusen · Das Berufskolleg Opladen veranstaltete einen internationalen Begegnungstag.

 Drei Minuten Zeit für Fragen und Antworten, danach auf zur nächsten Runde: In gemeinsamen Spielen und Aufgaben lernten die Jugendlichen sich kennen.

Drei Minuten Zeit für Fragen und Antworten, danach auf zur nächsten Runde: In gemeinsamen Spielen und Aufgaben lernten die Jugendlichen sich kennen.

Foto: Gaede

Geflüchtete Jugendliche und Migranten haben oftmals kaum Kontakt zu den Einheimischen. Doch dass man den Dialog zu Fremden suchen und daraus eine Freundschaft entstehen kann, hat das Berufskolleg Opladen bewiesen. Das Berufskolleg hat unter der Leitung des Politiklehrers Marcus Nick (43) einen internationalen Begegnungstag veranstaltet. An diesem nahmen sowohl internationale als auch reguläre Klassen teil. Ziel war es, durch Kontakt Offenheit, Toleranz und Verbindung zwischen den Kulturen entstehen zu lassen. Vorurteile sollten abgebaut werden und interkulturellem Lernen weichen.

Zu diesem Zweck wurden sechs kreative und abwechslungsreiche Workshops angeboten, die von rund 250 Schülern besucht wurden. Die Veranstaltungen sollten die Kommunikation untereinander anregen. Dies taten sie auch: Beim Workshop "Sonnenuhr" saßen vier Personen pro Tisch an einem Plakat und schrieben Gemeinsamkeiten in die Mitte, umgeben von den Eigenheiten der Teilnehmer. Das Ergebnis: Ein sonnenartiges aussehende Kunstwerk, das zum Erzählen und Lachen anregte. Auch die anderen Workshops bereiteten den Teilnehmern sichtlich Spaß. So auch das "Speed-Dating". Dabei handelte es sich um einen Kennlern-Kurs. Dieser war geprägt von aktivem Austausch. Rund 22 Schüler saßen sich gegenüber und durften einander Fragen stellen, um einander in drei Minuten näher kennenzulernen. Nach Ablauf der Zeit folgte der Wechsel zum nächsten Gesprächspartner. Zur Unterstützung der Gespräche gab es als Leitfaden Fragebögen, die Daham Kalaf (18), einer der Workshop-Unterstützer, als hilfreich empfand: "Man weiß nicht, wie man anfangen soll, weil alle sehr aufgeregt und nervös sind. Doch nach kurzer Zeit sind alle in ihrem Element", sagte der selbst vor Jahren aus dem Irak geflohene Schüler. Wer außerhalb der Kurse eine Unterhaltung führen wollte, konnte dies im Café nebenan tun.

Für Nick sei es von Bedeutung, dass die Flüchtlinge nicht nur ins Flüchtlingsheim kommen, sagt er selbst. Ihm sei es wichtig, ihnen bei der Integration zu helfen, erklärt der Lehrer. "Integration wird wichtiger werden. Diese Kompetenz wollen wir als Schule erbringen." Die Spiele und Aufgaben seien eine gute Möglichkeit, einen Einblick in das Leben des anderen zu bekommen und einen Kontakt zum Gegenüber herzustellen.

(RP)
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