Leverkusen Sperren und schlechte Umleitung - Radfahrer sauer

Leverkusen · Die Sperrung des Rheinuferweges bringt gerade Ortsfremde in Schwierigkeiten. RP-Leser: "Schildbürgerstreich"

 Der Rheinuferweg zwischen Rheindorf und Wiesdorf ist gesperrt, Umleitungen sollten besser ausgeschildert sein, findet Wilfried Longerich.

Der Rheinuferweg zwischen Rheindorf und Wiesdorf ist gesperrt, Umleitungen sollten besser ausgeschildert sein, findet Wilfried Longerich.

Foto: umi/RM

Wilfried Longerich ist als begeisterter Radfahrer schon manche Etappe auf dem Rhein-Radweg gefahren. "Immer mit viel Spaß", sagt er. Aber vor wenigen Tagen war es damit vorbei. "Unterhalb der Rheinbrücke stand ich plötzlich vor einer Absperrung", erzählt er. "Das Radweg-Stück zwischen Rheindorf und Wiesdorf war gesperrt, obwohl die weiß-roten Radweg-Schilder vor der Pontonbrücke auf Rheindorfer Seite weiter den Weg Richtung Neulandpark, Schiffsbrücke und Köln zeigen."

Leverkusen: Sperren und schlechte Umleitung - Radfahrer sauer
Foto: Matzerath Ralph

Tatsächlich ist das Stück, das unmittelbar an der A 59 entlangführt, seit dem 9. April gesperrt. Denn dort wird an der Rampe gearbeitet. "Ich kenne mich gut in der Gegend aus", sagt Longerich. "Für mich war die Sperrung also kein großes Problem. Aber am Sonntag habe ich gleich mehrere Radlergruppen getroffen, die vor der Absperrung standen wie der Ochs vorm Berg." Der Leverkusener konnte den Rad-Touristen eine Umleitung zeigen. "Aber die Leute waren verwirrt und stinksauer. So etwas ist peinlich für die Stadt und keine gute Werbung."

Longerich verlangt, die Umleitung besser auszuschildern. "Die Radfahrer müssten ab der Pontonbrücke zur Wacht am Rhein geführt werden, etwa über die Wupperbrücke, dann an der Dhünn entlang und durch die Bayer-Siedlung." Außerdem sollten seiner Meinung nach die Radweg-Schilder mit einem roten Balken durchgestrichen werden, so lange sie ungültig sind.

Longerich ärgert sich auch über das Hinweisschild mit den Öffnungszeiten der Schiffsbrücke, auf der er ehrenamtlich arbeitet. Das Schild steht rund elf Meter entfernt vom Radweg. "Das kann doch keiner lesen; dieses Schild ist ein Schildbürgerstreich. So etwas gehört direkt an den Weg." Das Problem sei nämlich, dass die Brücke aktuell nur samstags, an Sonn- und Feiertagen geöffnet ist. "Aber ich habe schon Radfahrer getroffen, die das nicht wussten und vergeblich versucht haben, den Weg über die Schiffsbrücke zu nutzen."

Sabrina Kieback von Straßen.NRW kennt die Einschränkungen, die der Bau der neuen A 1-Rheinbrücke auch für Radfahrer und Fußgänger verursacht. Die Baustelle liegt im Bereich von zwei Radweg-Routen: von Leverkusen nach Köln-Merkenich und vom Neuland-Park in Richtung Rheindorf über die Schiffsbrücke. "Ein Kollege war vor wenigen Tagen vor Ort und hat sich die Umleitungen angesehen", sagt sie. "Die Hinweise sind an einigen Stellen noch nicht optimal, da werden wir nachbessern."

Auf dem Umleitungsschild an der Pontonbrücke fehle etwa der Hinweis "Wiesdorf" - aktuell ist dort nur Köln ausgeschildert. "Wir versuchen, das schnell zu ändern." Fußgänger und Radfahrer sollten sich darauf einstellen, dass der Radweg zwischen Rheindorf und Wiesdorf voraussichtlich bis Ende Mai gesperrt bleibt.

Dafür können sie sich auf je einen 3,25 Meter breiten Rad- und Fußweg auf beiden Seiten der neuen Brücke freuen - allerdings erst, wenn sie fertig ist. Laut Planung 2024. Zum Bauprojekt gibt es eine Grafik der Umleitung: https://www.strassen.nrw.de/projekte/autobahnausbau-bei-leverkusen/baufortschritt/informationen-fuer-fussgaenger-und-radfahrer.html

(RP)
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