Leverkusen Spezialgruppe kontrolliert an A1-Rheinbrücke
Im Kampf gegen rücksichtslose Lkw-Fahrer, die weiterhin über die für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrte A1-Rheinbrücke fahren, setzt die Polizei nun auf ihre Spezialgruppe "Schwerlastverkehr".
Mit Hilfe der 27 Spezialisten kann man nicht nur bei mehr ausländischen Fahrern, deren Anteil 65 Prozent beträgt, direkt abkassieren, sondern hat seit Montag auch sechs nicht verkehrstüchtige Lastwagen vorübergehend stillgelegt.
Gruppenleiter Thomas Frohn und Hermann Schiffer, stellvertretender Leiter der Direktion Verkehr, erklären ihr Konzept.
Die beiden Polizisten lassen keine Ausrede gelten: Ein rumänischer Lkw-Fahrer wurde von ihnen direkt hinter der Rheinbrücke auf den Standstreifen des Überfliegers zur A59 geleitet - nun soll er die 150 Euro Bußgeld bezahlen, hat aber angeblich keine EC- oder Kreditkarte Karte dabei.
Die Verständigung auf Englisch ist nicht einfach, aber schließlich versteht der Mann und ruft seinen Chef an, um nach einer Firmenkreditkarte zu fragen. "Nicht locker lassen und über den Faktor Zeit klappt es dann doch meistens", sagt einer der Kontrolleure.
Auch ein Reisebus auf dem Weg von Belgrad nach Dortmund wird angehalten.
Obwohl seit 26. Juni "Gewichtsblitzer" im Einsatz sind, fahren an Wochentagen 1000 bis 1500 Fahrzeuge mit mehr als den erlaubten 3,5 Tonnen über die Brücke - insgesamt 17.000 Fahrzeuge. "Seitdem die Blitzer darauf eingestellt worden sind, ist die Zahl der Verstöße um 40 Prozent zurück gegangen", sagt Schiffer.
Bei den Fahrern geht man von Vorsatz aus und verhängt das doppelte Bußgeld von 150 Euro, denn "die Beschilderung ist absolut eindeutig", sagt Schiffer. Weit vor der Brücke wird auf die Sperrung hingewiesen und spätestens durch das Überholverbot müssten die Fahrer eigentlich in Niehl oder Rheindorf abfahren.
"Wir hatten schon den Fall, dass ein Lkw in Richtung Rheinallee gefahren ist, weil der Streifenwagen neben ihm war. Dann ist er aber einmal um den Kreisverkehr und wieder auf die A1 gefahren", erzählt Frohn, der häufig dieselbe Ausrede hört: Die Schilder habe man schon gesehen, aber nicht gewusst, was man machen soll und sei trotzdem einfach dem Navi gefolgt.