Lokalsport Amateurfußball: Gelb-Rot-Sperre künftig länger

Leverkusen · Der Fußballverband Mittelrhein (FVM) strebt in der Zukunft einige Änderungen an, um den Spielbetrieb im Amateufußball zu optimieren, wie FVM-Präsident Alfed Vianden und sein Stellvertreter Stephan Osnabrügge erklärten.

Die gravierendste Änderung geht mit dem Rückzug von Mannschaften einher: Zukünftig sollen die Ergebnisse der Hinrunde behalten und alle Rückrunden-Partien mit 0:2 gewertet werden, falls das Team zum Saisonende (nach dem fünftletzten Spieltag) aufgibt. Dazu fehlt aber noch die Zustimmung des Westdeutschen Leichtathletik- und Fußballverbandes (WLFV). Bislang wurden nur die letzten Partien mit 0:2 gewertet, wenn ein Team zum Saisonende zurückzog, was zu einer Verzerrung der Tabelle führte. Zieht ein Team vorher zurück, werden weiterhin alle bisherigen Ergebnisse gestrichen.

Die Coaching-Zone, die in der Mittelrheinliga erfolgreich getestet wurde, ist ab der Saison 2016/17 in der Landesliga Pflicht. Es reicht allerdings aus, diese mit Hütchen abzustecken, eine feste Markierung muss nicht eingebracht werden. Verlängern will der FVM die Sperre nach Gelb-Roter Karte auf zehn Tage (bisher sieben), damit durch Spielverlegungen keine Spielberechtigung mehr erlangt werden kann. Auch hier muss der WFLV zustimmen.

Zwar haben nicht viele Vereine diese "Lücke" genutzt, der FVM will sie aber gänzlich schließen. Außerdem will der Verband weiter gegen Gewalt im Amateurfußball vorgehen und sieht dafür bundesweite und vereinsbezogene Stadionverbote vor, um den gewaltbereiten Zuschauern die Grundlage für Aktivitäten bei Spielen der Mittelrheinliga zu entziehen.

Zudem werde weiterhin langfristig an der Stärkung der Qualität des Fußballs auf Amateurebene gearbeitet. Im Zuge dessen sollen künftig bei allen Vereinen der Mittelrheinliga nur noch Trainer mit einer B-Lizenz (Name der Lizenz bis 2014: Trainer C-Lizenz Leistungsfußball) an der Seitenlinie stehen. "Qualifizierte Trainer sind schon lange in höheren Ligen Pflicht und im Amateurfußball oftmals ein Indikator für gut geführte Vereine", sagte Vizepräsident Stephan Osnabrügge.

Im Zuge der Weiterentwicklung möchte der FVM die Weichen für die Möglichkeit einer Vermarktung (etwa der Liga) eröffnen. Ziel sei es, Investoren zu finden die die Wettbewerbe unterstützen. Auch die Übertragung von Bewegtbildern ist nicht ausgeschlossen. "Kommerzielle Anfragen wollen wir im Interesse aller Vereine bündeln, so dass alle Ligateilnehmer profitieren", sagt Osnabrügge.

(mane/prak)
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