Basketball Bayer Giants: Schaulaufen verboten

Leverkusen · Nach der geglückten Rettung sind die Zweitliga-Basketballer am Sonntag in Jena gefordert. Trainer Achim Kuczmann will wieder Punkte holen.

 Auch Center Ben Spöler ist in Jena gefordert.

Auch Center Ben Spöler ist in Jena gefordert.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Von der Smidt-Arena bis nach Jena sind es 420 Kilometer. Die rund sechs Stunden Fahrt im Mannschaftsbus nach Thüringen dürften mit die entspanntesten der gesamten Saison werden. Der Druck des unbedingt Gewinnen-Müssens ist weg, der Klassenerhalt in der 2. Basketball-Liga Pro A ist schon vor dem letzten Spiel durch den Heimerfolg gegen Essen gesichert. Die Tour nach Science City bekommt da fast schon eine Art Abschlussfahrt-Charakter für die Riesen vom Rhein. "Wir wollen uns gut verabschieden, vielleicht mit der nächsten Überraschung", sagt Achim Kuczmann. Die Partie schon Vorfeld mental abzuschenken verbietet sich ohnehin für den Giants-Trainer, ein Schaulaufen im zweiten Anzug wird es nicht geben, denn zumindest für den Gegner geht es noch um einiges. Jena liefert sich mit den punktgleichen Rockets Gotha ein Fernduell um Platz vier und damit die bessere Ausgangsposition für die Play-Offs.

Die haben die Giants um satte zehn Zähler verpasst, wenngleich das dieser Tage keinen unterm Bayerkreuz auch nur im Ansatz stört. Doch zumindest der einen oder anderen verpassten Möglichkeit ein paar Punkte mehr einzuheimsen, trauert Kuczmann schon ein wenig nach: "Klar haben auch andere Teams Probleme, aber unsere Ausfälle waren zwischendurch schon ein wenig extrem. Jetzt, wo wir seit einigen Wochen kontinuierlich zusammen spielen, sieht man auch, was die Mannschaft alles anrichten kann." Als Beweis dient dem Bayer-Coach neben dem klasse Auftritt in Würzburg der jüngste Erfolg gegen Essen. Ein Team, das immerhin vorzeitig die Play-Off Qualifikation erreicht hatte. "Essen hat viele tolle Einzelspieler und ist überhaupt sehr offensivstark, trotzdem haben wir nur 66 Punkte zugelassen, weil wir als Team wahnsinnig gut verteidigt haben." Doch auch im Angriff ließen die Giants im letzten Heimspiel aufhorchen: insgesamt 44 Prozent aus dem Feld, 13 getroffene Dreier. Und dazu benötigte es keinen Alleinunterhalter, die Punkte waren auf mehrere Schultern gleichmäßig verteilt. "Auch das spricht für den Zusammenhalt, dass alle sich die Verantwortung teilen und miteinander erfolgreich sind. Wenn wir jetzt noch mal so spielen, können wir auch aus Jena etwas mitnehmen", betont Kuczmann.

Allerdings scheint die dortige Sparkassen-Arena für ein Team, das nur zwei von 14 Spielen in der Fremde erfolgreich bestreiten konnte, derzeit nicht das beste Pflaster zu sein. Nachdem Jena Mitte der Saison zeitweise eine Art Heimkomplex entwickelte, gelangen aus den vergangenen sieben Heimbegegnungen sechs Siege. Lediglich der Tabellendritte, Nürnberg, konnte in diesem Kalenderjahr Punkte von dort entführen. Kuczmann: "Jena hat eine Mannschaft, die ohne Zweifel zurecht so weit oben steht. Im Hinspiel haben sie uns fast die gesamte Zeit kontrolliert, aber damals haben uns auch wichtige Leute gefehlt, das wird diesmal anders sein."

(sl)
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