Fußball Bayer-Kickerinnen erkämpfen Remis

Leverkusen · Der Fußball-Bundesligist holt beim favorisierten Turbine Potsdam ein 0:0.

 Unter Druck: Die Leverkusenerin Marisa Ewers wird von zwei Spielerinnen von Turbine Potsdam attackiert.

Unter Druck: Die Leverkusenerin Marisa Ewers wird von zwei Spielerinnen von Turbine Potsdam attackiert.

Foto: KSMediaNet

Nach 90 turbulenten Minuten wusste auch der letzte der rund 2600 Zuschauer im Karl-Lieberknecht-Stadion, weshalb sich Turbine Potsdam zur nächsten Spielzeit die Dienste von Lisa Schmitz gesichert hat. Die Torhüterin von Bayers Fußballerinnen hielt ihren Kasten beim torlosen Remis in Babelsberg ebenso sauber wie die künftige Mitspielerin und Konkurrentin Fei Wang auf der anderen Seite.

Hellwach und stets auf dem Posten präsentierte sich aber nicht nur die Leverkusener Keeperin, sondern das gesamte Team. Da hatte auch der meist kritische Coach Thomas Obliers nichts zu bemängeln: "Heute kann ich nur Komplimente verteilen. Diesen Punkt haben wir uns mit großer Leidenschaft redlich verdient", kommentierte er das 0:0.

Eine Woche nach dem unglücklichen 1:2 gegen den 1. FFC Frankfurt gelang seinen Schützlingen im achten Anlauf - und in der gleichen Startformation wie in der Vorwoche - endlich der erste Punktgewinn in einem Kräftemessen mit den vier Top-Klubs der Liga. Und dieser Zähler ist Gold wert im Kampf um den Klassenerhalt. Denn durch das Remis hielt Bayer zwei Spieltage vor Saisonschluss den Vorsprung auf Sand (zwei Punkte) und Duisburg (vier Punkte), da die beiden Verfolger sich im direkten Duell ebenfalls unentschieden trennten. "Diesen Schwung wollen wir nun in die letzten Spiele mitnehmen", kündigte Obliers an.

Wenn die Leverkusenerinnen dieser Ankündigung Taten folgen lassen, muss den Freunden des Leverkusener Frauenfußballs nicht bange sein. Denn mit ihrem Schwung stellte der Außenseiter die Gastgeberinnen vor eine knifflige Aufgabe. Im ersten Durchgang konnten sie durch zwei Kopfball-Chancen von Sharon Beck, einen Weitschuss von Carolin Simon (aus der eigenen Hälfte) und Lisa Schwabs Versuch aus dem Strafraum sogar die besseren Gelegenheiten für sich verbuchen. Dass nach der Pause offensiv weniger geschah, hatte zwei wesentliche Gründe: Potsdam spielte nach drei Auswechslungen und der anschließenden Verletzung von Asano Nagato gezwungenermaßen in Unterzahl und Bayer ließ sich nicht aus der Reserve locken, setzte weiter auf eine stabile Defensive und verteidigte kompromisslos.

Zur Erinnerung: Im Hinspiel war Potsdam noch ein 6:1-Sieg gelungen. Und in der Vorwoche war der Traum von einem Remis gegen einen Top-Gegner noch kurz vor Schluss geplatzt. Umso wertvoller ist der Punkt auch für die Moral. Nun könnte Bayer mit einem Sieg am Sonntag in Freiburg vorzeitig den Klassenerhalt perfekt machen.

Bayer: Schmitz - Claassen, Barth, R. Knaak, Ewers - T. Knaak (77. Linden), Simon (85. Wich), Petzelberger, Beck, Schwab - Panfil.

(kre)
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