Bayer Leverkusen Generalprobe mit Fragezeichen

Leverkusen · Stefan Kießling musste nach einem Tritt gegen die Achillessehne das Training vorzeitig abbrechen. Ob er im letzten Test vor dem Wiederbeginn der Bundesliga spielen kann, ist offen. Am Dienstag kommt der Zweitligist VfL Bochum ins Haberland-Stadion.

Stefan Kießling sorgte für eine Schrecksekunde.

Stefan Kießling sorgte für eine Schrecksekunde.

Foto: dpa, mb nic

Für die Werkself begann der Montag mit einem Schreckmoment: Bei der morgendlichen Trainingseinheit an der BayArena blieb Routinier Stefan Kießling nach einem Zweikampf mit Lukas Boeder mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen liegen. Minutenlang wurde der Angreifer behandelt - und musste schließlich zur näheren Untersuchung vom Platz gefahren werden. Am Nachmittag gab es eine vorsichtige Entwarnung. "Es ist nicht ganz so wild", sagte Bayer-Sprecher Dirk Mesch. "Stefan hat einen Schlag gegen die Achillessehne bekommen. Es wurde ein Nerv getroffen, was die Sache sehr schmerzintensiv machte. Aber es ist keine strukturelle Verletzung."

Ein erneuter Ausfall Kießlings, der in der Hinrunde unter anderem wegen chronischer Hüft- und Rückenprobleme einige Partien aussetzen musste, würde für Schmidts bislang verletzungssorgenfreie Vorbereitung einen Rückschlag bedeuten. Zwar blieb gestern auch Admir Mehmedi wegen eines Infekts dem Teamtraining fern, doch Hakan Calhanoglu und Kevin Kampl, die ebenfalls wegen eines leichten Infekts am Sonntag aussetzten, standen gestern schon wieder auf dem Platz.

In Roberto Hilbert war zudem ein Spieler beim Mannschaftstraining dabei, der in den Planungen von Schmidt eigentlich keine Rolle mehr spielt. Seit Jahresbeginn befindet sich der ehemalige deutsche Nationalspieler auf Vereinssuche. Im Gegensatz zu Robbie Kruse, dessen Wechsel nach China dem Vernehmen nach unmittelbar bevorsteht, gebe es beim Rechtsverteidiger aber weiter kein konkretes Angebot. "Roberto ist Vollprofi und will dem Team jetzt helfen, sich auf das Berlin-Spiel am Sonntag vorzubereiten", sagte Mesch gestern auf Nachfrage unserer Redaktion. Mittrainieren darf Hilbert zwar weiter mit der Werkself, doch ein Einsatz im heutigen Test gegen den VfL Bochum im Haberland Stadion (14 Uhr) scheint ausgeschlossen.

Eine erneute Chance gegen den Zweitligisten könnten hingegen die Talente Sam Schreck (17) und Atakan Akkaynak (18) erhalten. Beide Mittelfeldspieler nahm Schmidt bereits mit ins Trainingslager in die USA. In den Testspielen gegen Estudiantes de La Plata und Atlético Mineiro gab er beiden Spielern die Chance, sich zu präsentieren. Schreck, der vor einem Jahr aus der Jugend des FC St. Pauli nach Leverkusen wechselte, bedankte sich mit einem Treffer gegen Estudiantes. Es war sein erstes Tor bei den Profis. Einsätze in der Bundesliga-Rückrunde dürften aber wohl weder Schreck noch Akkaynak erwarten. Technisch bringen die beiden Hochveranlagten zwar alles mit, was es braucht, um sich in die Werkself spielen zu können. Doch körperlich müssen beide noch zulegen. Das machte sich auch im Training unter der Sonne Floridas bemerkbar.

Einen Schritt voraus ist hingegen Kai Havertz. Der 17-Jährige zählt seit dieser Spielzeit schon zum festen Bestandteil der ersten Mannschaft. Doch selbst ihm dürfte es nach der Rückkehr vieler Stammkräfte wie Karim Bellarabi und Kevin Volland in der zweiten Saisonhälfte schwerer fallen, Einsatzminuten zu erhalten. Dass er jedoch dank seines feinen linken Fußes, seiner Spielübersicht und Unbekümmertheit trotz seines jungen Alters problemlos auch in wichtigen Partien eingesetzt werden kann, hat Havertz bereits bewiesen.

Für Kapitän Lars Bender, der seit Sonntag wieder Teile des Teamtrainings mitmacht, kommt ein Einsatz gegen den Tabellenelften der zweiten Liga aus Bochum wohl noch zu früh. Die Generalprobe vor dem Bundesliga-Beginn am Sonntag gegen Hertha BSC Berlin (17.30 Uhr) wird live auf www.bayer04.de und auf der Facebook-Seite der Werkself übertragen. Der Eintritt ist frei.

(sb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort