Lokalsport Bayers Frauen mit "Sand" im Getriebe

Leverkusen · Die mehrfache Konfrontation mit diesem Sprachbild haben sich Bayers Fußballerinnen selbst zuzuschreiben. Etwas mehr als eine halbe Stunde waren beim Bundesligastart auf der Sportanlage im Willstätter Ortsteil Sand absolviert, da müssen die Schützlinge von Trainer Thomas Obliers bei 0:3-Rückstand bereits geahnt haben, dass die Medien ihnen passend zum Namen des Gegners - und völlig zu Recht - wohl "reichlich Sand im Getriebe" attestieren würden.

Auch die verbleibenden rund 60 Minuten im Örtchen unweit der französischen Grenze waren kaum dazu angetan, die lange Rückfahrt ins Rheinland erträglicher zu gestalten. Nach dem 0:4 musste schon mit der Lupe nach Ansätzen für Optimismus gesucht werden.

Das war vor der Partie anders. Da kündigte Rebecca Knaak an, sie und ihre Mitspielerinnen seien "sehr gut drauf" und würden "das am Sonntag zeigen". Auch Spielführerin Ramona Petzelberger wähnte das Team "gut auf Sand eingestimmt". Sie spielte dann sogar eine ungewollte Hauptrolle im vorletzten Akt dieser Leverkusener Tragödie, als sie in der 87. Minute mit einem Foulelfmeter an Sands Torfrau Maria Korenciova scheiterte. Ehe der Vorhang fiel, versetzte Isabelle Meyers Treffer in der Nachspielzeit den nach der Pause leicht verbesserten Rheinländerinnen den schmerzhaften vierten Stoß.

Anders als vor dem Seitenwechsel, wo Nina Burger (7./32.) und Dominika Skorvankova (25.) trafen, lief es im zweiten Durchgang zumindest etwas runder - allerdings weitgehend ohne Durchschlagskraft. Von den vier Zugängen, von denen überraschend nicht einer in der Startelf stand, kamen zumindest zwei zu ihrem Debüt im Bayer-Trikot. Kristina Sundov (46.) und Frederike Kempe (75.) wechselte Obliers ein. Keeperin Katja Schroffenegger, im Pokal noch im Leverkusener Tor, saß dagegen 90 Minuten auf der Bank. Für die angeschlagene Nationalspielerin Annike Krahn kam die Partie nach der Blessur aus dem Pokalspiel noch zu früh.

Inzwischen steht auch fest, wie es im Cup-Wettbewerb weitergeht. Da trifft Bayer in der zweiten Runde Ende September auf den Zweitliga-Neuling FSV Hessen Kessel. In der Liga ist Bayer schon am Sonntag wieder gefordert. Die Hoffnung ist groß, dass Krahn dann zur Verfügung steht und der wackeligen Defensive im Heimspiel gegen den USV Jena mehr Stabilität verleiht.

Bayer: Klink - Gasper (62. Kempe), Ewers, Simon, Roenneke - Petzelberger, Beck (46. Sundov), R. Knaak, Wich (75. Weber) - Schwab, T. Knaak.

(kre)
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