Lokalsport Bayers Fußballerinnen träumen vom Finale

Leverkusen · Der 2:0-Sieg gegen Cloppenburg im Halbfinale soll Rückenwind für den Abstiegskampf geben.

Die Bundesliga-Fußballerinnen von Bayer 04 sind nur noch einen Sieg von ihrem großen Traum entfernt: der Teilnahme am DFB-Pokalfinale im Mai in Köln. Mit einem nie gefährdeten Pflichtsieg beim Zweitligisten BV Cloppenburg qualifizierte sich das seit wenigen Tagen von Malte Dresen betreute Team für die Runde der letzten Vier. Das ist der größte Erfolg in diesem Wettbewerb, seitdem Frauenfußball 2008 unter dem Bayer-Kreuz eine Heimat fand. Neben den Leverkusenerinnen sind am Montag der VfL Wolfsburg, der SC Freiburg und der SC Sand im Lostopf.

Mit dem SCS aus dem baden-württembergischen Städtchen Willstätt bekommen es die Rheinländerinnen indes auch am Wochenende zu tun. Und dann geht es beim Liga-Heimspiel am Kurtekotten (Sonntag, 14 Uhr) irgendwie auch um einen Traum: den Alptraum vom Abstieg aus der Bundesliga. Ein Sieg gegen Sand würde die Chancen auf den Klassenerhalt beträchtlich erhöhen - und wäre nach den turbulenten letzten Tagen nebst Trainerwechsel auch gut für das Selbstbewusstsein, dass durch den Pokalerfolg unter der Woche bereits ein klein wenig gewachsen sein dürfte.

Das gute Gefühl aus dem Cloppenburg-Spiel, in dem Turid Knaak (14.) und Lisa Schwab (20.) die Weichen früh auf Sieg stellten, möchte Dresen gerne mitnehmen. Auch die Stabilität in der Abwehr, die im Pokal in vier Spielen noch keinen Gegentreffer hinnehmen musste, stünde seinen Schützlingen in der Liga gut zu Gesicht. Ansonsten soll der Pokal bei aller Freude für die Spielerinnen kein Thema sein. Zu groß ist die Bedeutung des Heimspiels am Sonntag. "Das ist eine viel wichtigere Partie. Wir müssen unsere Hausaufgaben in der Bundesliga machen. Das steht jetzt über allem", betont der Übungsleiter, dem das erste Pflichtspiel unter seinem Kommando wertvolle Erkenntnisse beschert hat.

Anders als in vielen Ligaspielen, zeigten sich die Leverkusenerinnen in Cloppenburg zielstrebig und effektiv im Angriff - erst nach dem Doppelschlag kehrte der bekannte Schlendrian in der Offensive ein. Dass das nicht ins Gewicht fiel, war neben den beiden vorangegangenen Treffern auch der starken Verteidigung zu verdanken, an der sich der Zweitligist und seine Topstürmerin Agnieszka Winczo die Zähne ausbissen. "Unsere Innenverteidigung mit Merle Barth und Marina Hegering war ein Schlüssel zum Erfolg", ist Dresen überzeugt.

Bayer Klink - Kempe, Barth, Hegering, Wich - R. Knaak, Petzelberger - Dunst (61. Rinast), Schwab - T. Knaak (82. Widak), Csiszar (89. Dieckmann).

(kre)
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