Volleyball Beim TSV sind alle Meisterträume geplatzt

Leverkusen · Der Volleyball-Zweitligist gab eine 2:0-Satzführung gegen Berlin noch aus der Hand und musste nach der 2:3-Niederlage seine Titelhoffnung begraben.

 Nach zwei gewonnenen Sätzen gaben die Leverkusenerinnen (in Rot) das Spiel überraschend noch aus der Hand.

Nach zwei gewonnenen Sätzen gaben die Leverkusenerinnen (in Rot) das Spiel überraschend noch aus der Hand.

Foto: uwe miserius

Der Leverkusener Traum vom ganz großen Wurf ist jäh zerplatzt. Durch die 2:3-Niederlage gegen Rudow Berlin verspielten die Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 die Meisterschaft in der zweiten Bundesliga. Jubeln darf stattdessen die Mannschaft aus dem niedersächsischen Oythe. Sie liegt durch einen 3:1-Sieg gegen Köln mit nun 54 Punkten und 19 Siegen uneinholbar an der Tabellenspitze.

"Das war das ärgerlichste Spiel der ganzen Saison", analysierte Leverkusens Co-Trainer Stefan Meusel nüchtern am Tag danach. Dabei sah es zunächst so aus, als könnten die Farbenstädterinnen das Match gar nicht mehr aus der Hand geben. Nach zwei gespielten Sätzen leuchtete bereits ein großes rotes 2:0 auf der Anzeigetafel der Smidt-Arena auf. Aus Leverkusener Sicht blickte man also auf einen bis dato komfortablen Vorsprung und eine überlegen geführte Partie der Schützlinge von Head-Coach Zhong Yu Zhou gegen völlig überforderte Berlinerinnen. "Wir dachten schon, wir wären durch", sagte Meusel.

Doch diese Rechnung sollte nicht aufgehen. In der Folge gab sich der Gast aus der Hauptstadt nämlich kämpferisch, kam so zurück ins Spiel und verunsicherte die jungen Angreiferinnen aus Leverkusen - schon allein durch die Tatsache, dass er kaum mehr einen Ball auf den Boden aufkommen ließ. "Als dann der vierte Satz verloren war, wussten wir, dass wir die Meisterschaft verspielt hatten", erinnerte sich Meusel, dem die Enttäuschung auch am Tag danach noch anzumerken war. Eine Enttäuschung, die das ganze Leverkusener Team wohl noch eine Weile mit sich herumtragen wird. "Wir haben vier bis fünf Minuten in der Kabine gesessen und nichts gesagt", erzählte Meusel.

Coach Zhou sei dann der Erste gewesen, der die Worte wiedergefunden habe. Stolz sei er auf sein Team - trotz allem. Stolz, aufgrund einer tollen Saison. Stolz darauf, dass sich die jungen neuen Spielerinnen so gut integriert haben.

Und auch Meusel gab sich dann doch wieder kämpferisch: "Wir haben uns gesagt, dass wir in den nächsten beiden Wochen genauso konzentriert weiter trainieren, wie sonst auch. Wir wollen das letzte Spiel der Saison gegen Münster unbedingt gewinnen."

Ein Zeichen zu setzen sei nun das Ziel der Mannschaft um Kapitänin Isabel Schneider. Denn die Liga soll direkt merken, dass mit dem Team aus der Farbenstadt in der nächsten Saison wieder zu rechnen ist - und der Titel dann nur über die Leverkusenerinnen führt.

(RP)
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