Lokalsport Bissige Elfen gewinnen klar zum Auftakt

Leverkusen · Ein Spiel, zwei Gesichter: Die Bundesliga-Handballerinnen spielten zunächst zaghaft und dann zupackend. Der 33:26-Sieg gegen Nellingen bescherte dem Team von Trainerin Renate Wolf einen gelungenen Start in die Spielzeit.

 Jennifer Rode (li.) steuerte acht Treffer zum Auftaktsieg der Elfen bei - obwohl ihre Gegenspielerin durchaus körperbetont verteidigte.

Jennifer Rode (li.) steuerte acht Treffer zum Auftaktsieg der Elfen bei - obwohl ihre Gegenspielerin durchaus körperbetont verteidigte.

Foto: UWE MISERIUS

Anna Seidel und Pia Adams legten sich mächtig ins Zeug und luchsten der Gegenspielerin im kämpferischen Duett den Ball ab. Was diese Szene so bemerkenswert macht? Der Zeitpunkt! Die letzte Minute lief bereits und der Erfolg von Bayers Handballerinnen gegen den TV Nellingen war längst gesichert. Aber die Elfen gingen zur Freude von Trainerin Renate Wolf weiter mit viel Biss zu Werke. Dabei hatte die Chef-Elfe sich beim 33:26 (17:15) gegen den Aufsteiger noch zur Pause geärgert über zu große Zurückhaltung in der Defensive. "Das war ein Spiel mit zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten", betonte sie.

Wirkte es bis zum Seitenwechsel noch so, als könnten die so genannten Schwaben Hornets Ostfildern Bayer ein Duell auf Augenhöhe liefern, zogen die Elfen den Hornissen in den zweiten 30 Minuten schnell den Stachel. Die Gäste verzweifelten regelmäßig an der zupackenden Elfen-Abwehr - und kamen sie mal durch, war oft Keeperin Vanessa Fehr zur Stelle. Das Eigengewächs kam in der 21. Minute für Branca Zec (einer von vier Neuzugängen in der Startformation) und führte sich gleich mit einem gehaltenen Siebenmeter ein.

Die Partie war früh zugunsten der Leverkusenerinnen entschieden, die mit dem Rückenwind der starken Abwehr auch offensiv häufiger ihr Potenzial offenbarten. Viel Freude hatten die Zuschauerinnen an der Litauerin Zivile Jurgutyte. "Gigi", wie die Mit-Elfen sie rufen, deutete beim Pflichtspieldebüt im Bayer-Trikot an, dass die Fußstapfen von Nationalspielerin Kim Naidzinavicius ihr offenbar nicht unbedingt zu groß sind. "Sehr starkes Offensivspiel und eine starke Regie", bescheinigte Wolf der neuen Spielmacherin.

Fleißpunkte verdienten sich zudem die beiden Kreisläuferinnen Jenny Karolius und Anna Seidel. Die Spielführerin stand fast pausenlos auf dem Parkett und ackerte auch noch, als sie schon sichtlich erschöpft war. Und auch das in der Vorbereitung lange verletzte Eigengewächs warf sich in der Abwehr rein - trotz überschaubarer Körpergröße und langer Pause mit Erfolg. "Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg und überzeugt, dass Nellingen noch einigen Bundesligisten echte Probleme bereiten wird", war Wolf überzeugt nach 60 Minuten, die viel geboten haben, aber noch Luft nach oben ließen.

Weiter geht es für die Leverkusenerinnen am Samstag mit einer Bewährungsprobe höheren Kalibers. In der Paul-Horn-Arena zu Tübingen treten sie beim TuS Metzingen (mit den beiden Ex-Elfen Anna Loerper und Marlene Zapf) an. Dort hätte eine zu zaghafte Verteidigung wohl schnell fatalere Folgen.

Elfen Zec (bis 21. und ein Siebenmeter), Fehr (ab 21.) - Bijan (3), Jurgutyte (8), Seidel, Braun (2), Potocki, Bruggemann (nicht eingesetzt), Adams (1), Karolius (5), Berndt (2), Janouskova, Schilk (4), Rode (8/5).

(kre)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort