Lokalsport Chef-Elfe Wolf konnte Kramarczyk schonen

Leverkusen · Bayers Handballerinnen landen gegen Schlusslicht Celle einen deutlichen Sieg. Beim 28:22 (16:13) konnte Trainerin Renate Wolf zwar auf ihre kranke Nationaltorhüterin verzichten, nicht aber auf Kritik.

 Jennifer Karolius (in schwarz-rot) war mit sieben Treffern wieder eine Bank in der Offensive bei den Elfen - auch als Linksaußen.

Jennifer Karolius (in schwarz-rot) war mit sieben Treffern wieder eine Bank in der Offensive bei den Elfen - auch als Linksaußen.

Foto: UWE MISERIUS

Die Zuschauer in der Ostermann-Arena hatten ihren Spaß. Renate Wolf jedoch war deutlich anzusehen, dass das 28:22 (16:13) von Bayers Handballerinnen zwar souverän, ungefährdet und standesgemäß war, aber nicht frei von Ärgernissen. Immer wieder schimpfte die Trainerin der Elfen - und das nicht nur bei manch durchaus zweifelhafter Schiedsrichterentscheidung. Wolf runzelte mit der Stirn, winkte ab, dirigierte und wurde nicht müde, die kleinen Defizite ihres Teams korrigieren zu wollen.

"Leverkusen hat heute sicher sein bestes Spiel gezeigt", sagte Celles Coach Jolanda Bombis-Robben, Wolf stimmte der Einschätzung der Cousine von Bayern-Stürmer Arjen bereitwillig zu. "In der Abwehr haben wir heute vor allem vor der Pause viel zu lethargisch gespielt. Darüber habe ich mich ziemlich geärgert", verriet die Chef-Elfe. Dazu bekam Keeperin Branka Zec selten eine Hand an den Ball. Besser lief es nach vorne. Da lief der Ball schön und die gute Vorbereitung auf den Gegner und seine 5:1-Abwehr machte sich schnell bezahlt. Allerdings gab es auch in der Offensive ein Manko - den all zu leichtsinnigen Umgang mit besten Chancen.

Unterm Strich konnte Wolf neben den Verletzten Mia Zschocke, Kim Braun und Nina Schilk auch der kranken Nationalkeeperin Katja Kramarczyk einen Einsatz ersparen und taktisch das ein oder andere probieren. Auf der vakanten Linksaußen-Position wechselten sich zunächst Anna Seidel und Sally Potocki ab, nach der Pause dann auch Jenny Karolius und die junge Jennifer Souza.

Sie führte sich gleich wunderbar ein mit einem schönen Treffer, den Rechtsaußen Amelie Berger mit gutem Auge und sicherem langen Zuspiel ebenso schön vorbereitet hatte. Die beiden Youngster waren es auch, die Wolf ausdrücklich lobte: Berger für ihre drei Treffer und einige schöne Pässe, Souza für einen couragierten Auftritt und das erste Tor in der Bundesliga. "Um die Zukunft ist mir nicht bange", versicherte Wolf. Viel Potenzial bringt zweifellos auch Vanessa Fehr mit. Das Eigengewächs durfte in der zweiten Hälfte das Elfen-Tor hüten und zeigte dabei eine ordentliche Leistung.

In der ersten Hälfte des zweiten Durchgangs probierte es die Leverkusener Trainerin ohne Zivile Jurgutyte (die bei ihrem Comeback blass blieb), Spielführerin Karolius (insgesamt sieben Tore), Nationalspielerin Jennifer Rode und die starke Kim Berndt (je fünf Tore). Dafür bewies Anne Jochin einmal mehr ihre Vielseitigkeit. In der Offensive gab sie wie gewohnt die Spielmacherin, ihre weitaus wertvollere Aufgabe verrichtete sie jedoch in der Defensive. Als Aktivposten störte sie den Spielfluss im Celler Rückraum - was Bayer einige Ballgewinne bescherte.

Elfen: Zec (bis 30.), Fehr (ab 31.), Kramarczyk (nicht eingesetzt) - Bijan (n.e.), Jurgutyte, Seidel (2), Potocki (2), Bruggeman (n.e.), Adams (n.e.), Karolius (7), Souza (1), Berndt (5/3), Jochin (1), Berger (3), van de Wiel (2), Rode (5).

(kre)
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