Lokalsport Der Kapitän geht von Bord

Leverkusen · Matthias Goddek, der schon zu Erstligazeiten im Jahr 2006 für die Bayer Giants am Ball war, muss seine sportliche Laufbahn verletzungsbedingt beenden. Heute Abend treten die Leverkusener in Paderborn an.

 Szenen wie diese werden von Matthias Goddek in Zukunft nicht mehr zu sehen sein.

Szenen wie diese werden von Matthias Goddek in Zukunft nicht mehr zu sehen sein.

Foto: matzerath

In der Sommerpause unterzog sich der langjährige Kapitän des Basketball-Zweitligisten noch erfolgreich einem Eingriff am Sprunggelenk, anschließend absolvierte er wieder alle Trainingseinheiten mit dem Team und lief auch bei einigen Testspielen für die Giants auf. Im Anschluss bildete sich am operierten Gelenk jedoch erneut ein Ödem, was eine weitere Zwangspause nach sich gezogen hätte.

In Absprache mit den Vereinsverantwortlichen und den Mannschaftsärzten zog Goddek, der in den vergangenen Jahren immer wieder von schweren Verletzungen geplagt wurde, im Hinblick auf den Schutz der eigenen Gesundheit die Reißleine: "Es war keine einfache Entscheidung für mich, ich habe dem Verein viel zu verdanken. Deshalb werde ich die Mannschaft auch weiterhin im Training und bei den Spielen von außen unterstützen", sagte der 29-Jährige, der für die Giants von 2006 bis 2015 Spiele in den vier höchsten deutschen Spielklassen von der Ersten Bundesliga bis hin zur Regionalliga absolvierte.

Abteilungsleiter Frank Rothweiler rückt das Sportliche in den Hintergrund: "Wir denken in diesem Fall an den Menschen Matthias Goddek und hoffen, dass er durch diese von uns mitgetragene Entscheidung die Voraussetzung schafft, wieder möglichst schnell gesund zu werden und ein gesundes Leben zu führen."

Viel Zeit, den sportlichen Verlust ihres Leitwolfs zu betrauern, haben die Giants nicht. Schon heute Abend (19.30 Uhr) steht die nächste Bewährungsprobe in der ProA bei den Baskets Paderborn an. Beide Kontrahenten starteten am vergangenen Wochenende mit Niederlagen. Trainer Achim Kuczmann will aber nichts von einem Fehlstart wissen. Weder spielerisch noch kämpferisch habe seine Mannschaft bei der Niederlage gegen die RheinStars enttäuscht: "In den letzten Minuten haben wir zu viele falsche Entscheidungen getroffen, was in der Summe dann den Ausschlag für Köln gegeben hat." Noch in der Kabine sprach der Coach die Fehler an. "Der ein oder andere muss noch verstehen, dass es auch in Phasen, in denen wir unbedingt Treffer brauchen, ein System gibt, wo der Ball hin muss", erklärt Kuczmann. Gegen Köln hätten stattdessen zu viele Spieler Alleingänge versucht: "Es ist wichtig, dass wir zu diesem Zeitpunkt aus diesen Situationen lernen. In den 36 Minuten davor habe sein Team hingegen wenig falsch gemacht. Insgesamt sei es ein gelungener Start gewesen - nur das Ergebnis stimme eben nicht. Die Riesen wollen heute Abend gegen Paderborn die Gelegenheit nutzen, die bittere Niederlage gegen Köln vergessen zu machen. "Es ist gut, dass wir nicht so viel Zeit haben mit unseren vergebenen Chancen zu hadern, der Blick kann sowieso immer nur nach vorne gehen", sagt Kuczmann. Ohnehin gehören die Ost-Westfalen zu den Lieblingsgegnern der Giants, gegen die Universitätsstadt gab es in der vergangenen Saison zwei Siege - jetzt soll Nummer drei folgen. "Wir müssen mannschaftlich geschlossen auftreten, das war schon immer unsere größte Stärke. Außerdem müssen wir deutlich wacher beim Rebound sein, damit der Gegner nicht wieder so viele zweite Chancen bekommt", fordert Kuczmann.

Verlegung: Das für Sonntag angesetzte Heimspiel gegen die Young Pikes Baunach wird am 21. Oktober um 19.30 Uhr in der Smidt-Arena nachgeholt.

(sl)
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