Lokalsport Die Giants wachen in Lich viel zu spät auf

Leverkusen · Bei den Licher Basketbären unterlag das Team von Trainer Achim Kuczmann letztlich verdient mit 84:94. Den Ausfall von Kapitän Götz Twiehoff konnte der Basketball-Zweitligist nicht kompensieren.

 Tim Schönborn erzielte gegen die Licher Basketbären 15 Punkte. Zum Sieg reichte es dennoch nicht für die Giants.

Tim Schönborn erzielte gegen die Licher Basketbären 15 Punkte. Zum Sieg reichte es dennoch nicht für die Giants.

Foto: UM (archiv)

Ihre Chance hatten sich die Bayer Giants im letzten Viertel toll erkämpft - und als sie dann da war, packten sie im entscheidenden Moment nicht zu. Den zeitweisen Rückstand von 17 Punkten (59:76) im letzten Viertel hatten Kerry Carter und Co. buchstäblich im Schlussspurt auf vier reduziert. Am Ende stand aber eine 84:94 (48:45)-Niederlage bei den Licher Basketbären.

Die Gastgeber aus Lich, in den letzten Wochen und Monaten nicht gerade erfolgsverwöhnt, zeigten mit jeder Minute mehr Nerven. Nach Carters Treffer zum 81:85 und nach schönem Zuspiel von Alex Blessig leistete sich selbst der ansonsten zuverlässige Licher Spielmacher Karriem Simmons einen Ballverlust. Die Giants hatten das Momentum auf ihrer Seite, klopften an der Wende - aber nur halbherzig mit den Fingerspitzen, anstatt mit der Faust. Blessig setzte den Korbleger daneben. Brandon Nazione, mit 23 Punkten und 17 Rebounds der überragende Mann bei den Riesen, angelte sich den zweiten Ball, brachte ihn anschließend aber ebenfalls freistehend nicht ins Ziel. Für den Kooperationspartner der Gießen 46ers, die danach wieder auf acht Punkte davon zogen, war das Warn- und Weckruf zugleich,

Die Giants konnten in den verbleibenden zwei Minuten nicht mehr aufschließen, so dass am Ende nicht nur Trainer Achim Kuczmann der vergebenen Doppelchance nachtrauerte: "Da hatten wir unsere beste Phase. Wenn einer von den zwei Würfen reingeht und wir noch näher rankommen, bin ich sicher, dass das Spiel kippt. Leider haben wir diese Möglichkeit nicht nutzen können und dann verlierst du hier eben."

Abgesehen von dieser 38. Minute lag der Grund für die Giants-Niederlage und das damit verbundene Abrutschen von Platz zwei auf vier aus Sicht der Bayer-Coaches aber in den letzten Minuten des dritten Viertels, als Carter nach seinem dritten Foul vorsorglich auf die Bank musste.

Lich wusste das Fehlen des wichtigsten Leverkusener Akteurs zu nutzen. Zwar lagen die Hessen die gesamte zweite Halbzeit in Führung, jetzt gelang es ihnen aber erstmals, sich zweistellig abzusetzen. Besonders in dieser Phase machte sich dann auch das Fehlen von Götz Twiehoff bemerkbar. Der Kapitän war arbeitsbedingt die gesamte Woche nicht beim Team gewesen. Auch wenn dessen Ersatz Marten Linßen seine Sache ordentlich löste - den Giants fehlte ein Einpeitscher, der die anderen mitreißt.

Kuczmann: "Da haben wir die Kontrolle verloren. Diesen Bruch konnten wir letztlich nach hinten raus nicht mehr kitten." Auch, weil die drittbeste Offensive der Liga wie schon beim 93:99 im Hinspiel in Topform war - gleich vier Licher punkteten zweistellig. Am Schluss hatten auch alle an der Freiwurflinie wieder ihre Nerven im Griff.

Giants: Carter (22), Nazione (23), Smith (3), Linßen (2), Legankovas (2), Schönborn (15), Kuczmann (9), Merkens (3), Blessig (5), Dahlem.

(sl)
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