Lokalsport Die "Operation Neustart" läuft bei Bayers Fußballerinnen

Leverkusen · Während die Ex-Leverkusenerinnen Kathrin Hendrich, Carolin Simon, Linda Dallmann und Isabel Kerschowski seit einigen Tagen bei der EM die deutschen Farben vertreten, läuft bei den Fußballerinnen von Bayer 04 bereits seit rund zwei Wochen die Vorbereitung. weil weitere Zugänge zum Team stoßen, wächst langsam aber sicher die Teilnehmerzahl im Training. Das ist auch bitter nötig, war die Zahl der Spielerinnen, die dem Klub trotz des Abstiegs in die 2. Bundesliga die Treue hielten, zuletzt doch arg überschaubar.

 Trainerin Verena Hagedorn ist dabei, ein neues Team aufzubauen.

Trainerin Verena Hagedorn ist dabei, ein neues Team aufzubauen.

Foto: MISERIUS

Zuletzt verabschiedeten sich aus einem Quintett der Mitte Juni noch Unentschlossenen gleich vier Spielerinnen: Nina Ehegötz (Turbine Potsdam), Barbara Dunst (MSV Duisburg), Portugals EM-Teilnehmerin Ana Cristina Oliveira Leite (Lissabon) und Henrietta Cziszar (Ziel unbekannt). Das lässt die Zahl der Abgänge - inklusive der beiden, die schon im Winter vollzogen wurden - auf 18 steigen.

Bei so viel schlechten Nachrichten wäre fast untergegangen, dass sich Frederike Kempe entschlossen hat, mit Bayer die Mission Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen. Damit sind aus dem Kader der vorigen Saison insgesamt acht Spielerinnen übrig geblieben - inklusive der beiden Youngster Sarah Abu-Sabbah und Gianna Rackow.

Aber bei den beiden erfolgreichen Tests gegen SGS Essen II (6:1) und die eigene Reserve (4:0) waren auch einige neue Gesichter zu sehen. Neben den bereits früh verpflichteten Lena Uebach (16, Sportfreunde Siegen, Sturm) und Madeline Gier (21, Borussia Mönchengladbach, Mittelfeld) tragen künftig auch Nicole Munzert (23, MSV Duisburg, Sturm), Henrike Sahlmann (20, SGS Essen, Abwehr) und Saskia Meier (20, SC Sand, Mittelfeld) das Leverkusener Trikot. Aus dem eigenen Nachwuchs beziehungsweise der Reserve rücken Sabine Sauer (17, Tor), Barbara Reger (17, Mittelfeld) und Valentina Finestra (23, Abwehr) auf. Damit ist die Kaderplanung aber nicht abgeschlossen. "Wir müssen und werden noch etwas tun", verspricht Trainerin Verena Hagedorn, deren Co-Trainer und Vorgänger Malte Dresen den Verein inzwischen ebenfalls verlassen hat.

Die ersten Eindrücke seien positiv: "Die Neuen fügen sich gut ein und alle sind sehr motiviert", sagt die Übungsleiterin, die um bundesligaerfahrene Spielerinnen wie Anna Klink, Jessica Wich oder Merle Barth als Korsettstangen ein neues Team formen muss. Ob es dann zum ersehnten Ziel - dem Wiederaufstieg - reichen wird, vermag auch Hagedorn noch nicht zu beantworten.

Aufschluss, wo das Team steht, sollen die weiteren Tests bringen. Denn da hat sich die Ex-Nationalspielerin drei Erstligisten als Gegner ausgesucht. Sonntag tritt Bayer in Duisburg beim MSV an, der den Kampf um den Klassenerhalt knapp für sich entschied. Messen will sich Hagedorn im weiteren Verlauf der Vorbereitung unter anderem auch noch mit dem Erstligaaufsteiger und Nachbarn 1. FC Köln und der SGS Essen.

Im DFB-Pokal müssen die Leverkusenerinnen trotz des Abstiegs erst in der 2. Runde (7. und 8. Oktober) ran. In der Südstaffel der 2. Bundesliga steht zum Auftakt am 3. September ein Heimspiel beim 1. FFC Niederkirchen an. Neben dem Vorjahres-Neunten bekommen es die Leverkusenerinnen dort mit den fünf nicht aufstiegsberechtigten Zweitvertretungen der Erstligisten Bayern München, 1. FFC Frankfurt, 1899 Hoffenheim, SC Freiburg und 1. FC Köln sowie der SG 99 Andernach, dem VfL Sindelfingen, 1. FC Saarbrücken, TSV Schott Mainz und FSV Hessen Wetzlar zu tun.

(kre)
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