Nachlese Rheinische Meisterschaften Auf Gut Langfort Die Reiter lieben die "kleine Soers"

Leverkusen · Auch in diesem Jahr geht das Spektakel reibungslos über die Bühne. Bis auf das Wetter gibt es nichts zu meckern.

 Martin Sterzenbach vom RV Lippe-Bruch-Gahlen wurde mit Balougraf Rheinischer Meister im Springen.

Martin Sterzenbach vom RV Lippe-Bruch-Gahlen wurde mit Balougraf Rheinischer Meister im Springen.

Foto: Matzerath

Langenfeld "Geschafft." Rolf-Peter Fuß ist erleichtert. Der Geschäftsführer des Pferdesportverbands Rheinland kann durchatmen. Die Rheinischen Meisterschaften 2016 sind vorbei, die Meister stehen fest und abgesehen davon, dass das Wetter zeitweise verrückt spielte, lief das Reitsport-Event reibungslos über die Bühne. Erneut eine Glanzleistung des gesamten Organisations-Teams der Landesreit- und Fahrschule in Langenfeld.

"Schätzeken, fass' mal die Zügel etwas nach" - eine nervöse Mutter gibt ihrer Tochter letzte Anweisungen, bevor diese ins Dressurviereck trabt. In den Prüfungen für Junioren und Junge Reiter gingen Nachwuchsreiter mit Großpferden und Ponys an den Start. Nervosität, Gelassenheit und Enttäuschung dominierten die Szene. Immerhin ging es um den Titel Rheinischer Meister 2016 und auch ums Ticket zur Deutschen Meisterschaft.

Nur ein kleiner Fehler kann alle Hoffnungen und Vorbereitungen über Bord werfen. Mitfiebernde Eltern, Freunde und Trainer sorgten für die notwendige Unterstützung der Youngster. Darunter auch Reitmeister und Ausbilder wie Wolfgang Winkelhues oder Jo Hinnemann. "So, schlag mal die Bügel über", diktierte Jo Hinnemann seiner Schülerin Annika Rühl. So ritt sie dann bis zur Prüfung (M**), ohne Bügel, übte sich in Losgelassenheit und korrekter Haltung. "Eigentlich ist das mein bestes Pferd im Stall", beichtet Ausbilder Hinnemann. Damit meint er seine Stute "Fidelia", die von Annika geritten wurde. Die 13-jährige Zuchtstute von Feinsinn ist hauptberuflich Mutter und brachte schon drei herausragende Fohlen zur Welt. Das Paar rangierte in der Endwertung für Junge Reiter schließlich auf einem sehr guten zweiten Platz.

Bei den Großen ging es am Sonntag im Grand Prix Special ums Ganze. Sieben Teilnehmer kämpften schließlich um den Titel im Seniorenlager. Und kaum ritt der erste Starter ins Viereck, kam die Sonne raus und die Zuschauertribüne füllte sich zusehends. Zwei Pferde ernteten besonders viel Applaus, der Halb-Spanier "Zafiro", geritten von Andrea Landy-Silling, die für den Akademischen Reitclub Bonn startete und der Spanier "Xeres", geritten von Britta Rasche-Merkt vom Förderkreis Dressur Neuss. Dauergast der Rheinischen Meisterschaften, Annabel Frenzen, war auch in diesem Jahr mit von der Partie und konnte sich erneut gut platzieren.

Am Hauptspringplatz versammelten sich die Fans des Springreitens und genossen glänzende Ritte in absolut abenteuerlichen Zeiten. Im Springen Klasse S*** mit zwei Umläufen erst recht, auch hier zeigte die Sonne perfektes Timing und ließ keinen einzigen Starter im Regen stehen.

Bei der Station Ponyreiten im Eingangsbereich herrschte wie jedes Jahr an allen Tagen großer Andrang und während die Kleinen sich im "Oben bleiben" auf den Shettys übten, konnten Eltern entspannt die Ritte am Hauptplatz beobachten. Auch das gehörte an den vier Turniertagen zum durchdachten Service des Veranstalters.

Die kleine Zeltstadt mit den Ausstellern, die gute und vor allem vielfältige Verköstigung für die Zuschauer, der Service für Reiter und Pferde, das Know-how des gesamten Teams der Landes-Reit-und Fahrschule und nicht zuletzt die Professionalität, mit der diese Mammutveranstaltung Jahr für Jahr so reibungslos über die Bühne geht, ist es, warum die Rheinischen Meisterschaften auf Gut Langfort unter Reitern gerne auch die "kleine Soers" genannt wird. In Anlehnung an die große Soers, das CHIO in Aachen.

(RP)
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