Lokalsport Drahotta will im deutschen Achter zu WM-Gold rudern

Leverkusen · Der 26-Jährige vom RTHC sitzt im dritten Jahr in Folge im Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes.

Heute Morgen ging es für die deutschen Ruderer in voller Flottenstärke auf Reisen. Ziel ist das französische Aiguebelette, wo von Sonntag an bis 6. September die Weltmeisterschaften stattfinden. Im Fokus steht dort besonders der von Ralf Holtmeyer trainierte Achter, das Flaggschiff des deutschen Ruderverbandes (DRV).

Zur Stammbesetzung gehört auch der 26-jährige Felix Drahotta vom RTHC Bayer Leverkusen, der schon das dritte Jahr in Folge im Achter sitzt und seither jedes Jahr Europameister wurde. Lediglich zum WM-Titel hat es für den gebürtigen Rostocker bisher noch nicht gereicht, zuletzt wurde der Achter vergangenes Jahr in Amsterdam Zweiter hinter Großbritannien.

Zum Rudersport fand Drahotta schon früh mit neun Jahren, als sein Vater ihn erstmals mit zum Rostocker RC nahm. Dort erkannte man sein Talent und förderte ihn. Erste internationale Erfolge mit dem Achter konnt er dann bei den Juniorenweltmeisterschaften 2008 einfahren. Im selben Jahr, bei den Olympischen Spielen in Peking, startete er mit Tom Lehmann im Zweier ohne Steuermann.

2012 wechselte Drahotta zum RTHC, um bessere Chancen auf einen Platz im Deutschland-Achter zu haben, die er dort auch wahrnehmen konnte. Jetzt steht für ihn seine dritte Weltmeisterschaft an, und das Ziel ist klar: "Wir wollen den Titel, wie jedes Jahr. Ich übe den Sport aus, um Erfolg zu haben, das ist alles, was zählt", betont der 1,99-Meter-Athlet. Seit Monaten trainieren er und sein Team im Dortmunder Bundesleistungszentrum Rudern für den Saisonhöhepunkt. Im DRV ist man zuversichtlich, den größten Konkurrenten aus Großbritannien schlagen zu können. "Wir sind eine starke Truppe, und wir haben gut trainiert, dieses Jahr kann es klappen", sagt Drahotta überzeugt.

Er selbst sieht sich - wie auch sein Heim-Trainer Ralf Müller als feste Größe im Team. "Felix genießt mittlerweile eine hohe Akzeptanz im Achter, da er schon zum dritten Mal in Folge dabei ist und immer gute Leistungen bringt", sagt Müller.

Nach den Weltmeisterschaften in Frankreich, an denen vom RTHC Bayer Leverkusen auch Kathrin Marchand mit ihrer Partnerin Kerstin Hartmann im Zweier ohne Steuerfrau teilnimmt, ist Drahottas nächstes großes Ziel die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio. Bis dahin konzentriert sich der Sportsoldat voll auf das Rudern, danach will er wieder mehr Zeit in seine berufliche Zukunft investieren, die in letzter Zeit etwas zu kurz kam, wie er sagt.

Ob es dann immer noch für einen Platz im Achter reicht, bleibt abzuwarten. Denn das Rudern auf allerhöchstem Niveau erfordert tägliches Training über viele Stunden, was mit geregelten Arbeitszeiten schwer zu vereinbaren ist. In welchen Beruf es Felix Drahotta dann womöglich zieht, möchte er noch nicht verraten.

(RP)
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