Lokalsport Drei Ideen für die Nachfolge des VfL

Leverkusen · Der insolvente Verein muss zeitnah eine Lösung finden, um unter neuem Dach den Spielbetrieb weiterhin aufrecht zu erhalten. Es gibt drei Optionen, wie es an der Tannenbergstraße weitergehen kann.

 Der VfL Leverkusen sei nicht mehr zu retten, betonte Insolvenzverwalter Georg Bernsen. Aber wie soll es an der Tannenbergstraße weitergehen?

Der VfL Leverkusen sei nicht mehr zu retten, betonte Insolvenzverwalter Georg Bernsen. Aber wie soll es an der Tannenbergstraße weitergehen?

Foto: UM (ARChIV)

Das Drama um den VfL Leverkusen nach seiner Insolvenzeröffnung nimmt kein Ende. Verein und Sportbund Leverkusen baten am Donnerstagabend alle Vereinsmitglieder zu einer Informationsveranstaltung in die Ostermann-Arena, der gut 150 Eltern, Trainer und Spieler beiwohnten. Der Grund: Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens wurde der Verein VfL Leverkusen aufgelöst, aber noch nicht aus dem Vereinsregister gelöscht, wie der Insolvenzverwalter Jan Georg Bernsen erklärte.

"Ich muss ihnen leider sagen, dass der Verein nicht mehr zu retten ist und dass der Betrieb eingestellt werden musste", führte er aus. Dadurch sei auch der Versicherungsschutz erloschen, weshalb seit vorvergangenem Mittwoch der Platz an der Tannenbergstraße nicht mehr für den Trainings- und Spielbetrieb des VfL benutzt werden darf.

Georg Boßhammer und Dieter Scholz vom Sportpark Leverkusen führten durch die Veranstaltung, die in drei Teile gegliedert war: Nach den Erklärungen des Insolvenzverwalters kam der Fußballkreis Köln zu Wort. Kreisvorsitzender Werner Jung-Stadié und Kreisjugendausschussvorsitzender Detlef Winkler erläuterten, was sportlich möglich ist. Vorerst werden alle Spiele aller Mannschaften von Amts wegen abgesetzt. Sie finden also erst einmal nicht statt. Würde ein neuer Verein gegründet und die Spieler würden alle in diesen Folgeverein wechseln, könnte der Spielbetrieb fortgesetzt und die Spiele nachgeholt werden.

"Diese Entscheidung muss aber schnell von ihnen getroffen werden", betonten beide. Es sei technisch machbar, dass diese Wechsel "im Block" realisiert würden, aber dazu dürfe es nur einen Verein geben, der aufnimmt und noch nicht existiert. Auf die Frage von Boßhammer, ob es denn schon einen Verein gäbe, meldete sich U17-Trainer Rolf Schiefer zu Wort. Er stellte den von ihm und weiteren aus der Taufe gehobenen "SC Leverkusen 2017" vor, der schon einige Hürden genommen hat - inklusive notarieller Prüfung, Gesprächen mit der Versicherung und dem Finanzamt, so dass er bald im Vereinsregister auftauchen würde. Alles binnen acht Tagen realisiert.

Allerdings kündigte der kommissarische Jugendleiter Peter Dunkel ebenfalls an, einen Verein gründen zu wollen unter dem Namen "VfL Leverkusen 2017" - eventuell sogar mit einer weiteren Abteilung der Footballer des ASC Leverkusen, die eine Heimstätte suchen. Als die Veranstaltung nach eineinhalb Stunden in einen anderen - für die über 100 Interessierten zu kleinen Raum - umziehen musste, beantworteten Dunkel und Schiefer noch viele Fragen der Eltern, die sich wünschten, "dass unsere Kinder bald wieder kicken dürfen und von der Straße kommen."

Weitere Szenarien sind allerdings auch möglich: Einige Trainer würden sich gerne dem FC Leverkusen anschließen, müssten dazu aber erst einmal auf den Birkenberg umziehen, bis Sportpark/Sportbund dem FCL die Tannenbergstraße zuweisen würden. "Wir behandeln alle gleich und werden entscheiden, was die beste Lösung ist. Voraussetzung für den Trainingsbetrieb ist ein (neuer) Verein samt Versicherungsschutz - vorher können wir hier nicht helfen", betonte Thorsten Morig vom Sportbund Leverkusen. Scholz stellte in Aussicht, dass die EVL "zeitnah und unbürokratisch" für die Energieversorgung der Tannenbergstraße sorgen würde.

Boßhammer richtete noch persönliche Worte an das Auditorium: "Raufen sie sich zusammen und vergessen sie nicht, dass es um ihre Kinder geht und nicht um persönliche Animositäten." Fakt ist, dass der Schuldenberg des VfL fast 400.000 Euro beträgt und dass Stadt und Verband helfen möchten. Nun liegt an den Eltern, sich zu entscheiden.

(mane)
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