Lokalsport Elfen: Aufholjagd wird nicht belohnt

Leverkusen · Trotz einer beherzten Aufholjagd nach zwischenzeitlich sieben Toren Rückstand verließen die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer geschlagen das Feld. Gegen den HC Leipzig setzte es eine bittere 27:28-Niederlage.

 Hatte einen beachtlichen Anteil an Bayers - wenn auch letztlich nicht erfolgreicher - Aufholjagd: Kim Naidzinavicius, die mit neun Toren einmal mehr erfolgreichste Schützin ihres Teams war.

Hatte einen beachtlichen Anteil an Bayers - wenn auch letztlich nicht erfolgreicher - Aufholjagd: Kim Naidzinavicius, die mit neun Toren einmal mehr erfolgreichste Schützin ihres Teams war.

Foto: uwe miserius

Am Ende fehlten je nach Rechenart nur wenige Sekunden oder ein Tor zur Überraschung. Verständlich, dass Bayers Handballerinnen nach der vergeblichen Aufholjagd gegen den HC Leipzig mächtig enttäuscht waren. Die Fans in der Smidt-Arena aber hatten ein feines Gespür für das Geschehen und verabschiedeten die Elfen mit reichlich aufmunterndem Applaus. Und den hatten sich die Leverkusenerinnen trotz der 27:28 (11:16)-Niederlage redlich verdient.

Zunächst hatte es nach einem famosen Start der Hausherrinnen (4:0, 7:3) gut ausgesehen. Zur Pause schien es dann aber so, als wären die Gäste eine Hausnummer zu groß für Renate Wolf und ihr Team. Nach der ersten Hälfte lag der ewige Rivale bereits mit fünf Treffern in Front - und konnte die Führung nach dem Seitenwechsel zunächst weiter ausbauen. Beim Leipziger 22:15 betrug der Vorsprung in der 38. Minute bereits sieben Treffer.

Doch die Elfen steckten nie auf. Tor um Tor kamen sie nun heran, begünstigt von mehreren Zeitstrafen gegen den HCL.

Dass Bayer den Anschluss fand, lag neben den Zeiten in Überzahl auch daran, dass zusätzlich zu Nationalspielerin Kim Naidzinavicius - mit neun Toren einmal mehr erfolgreichste Schützin ihres Teams - nun auch Johanna "Jojo" Heldmann heiß lief. Sie steuerte alleine vier Tore zur Aufholjagd bei.

Wenige Minuten vor der Schluss-Sirene schien ein glückliches Ende sogar zum Greifen nah, als erst Naidzinavicius (51., 25:25), dann Nina Schilk (54., 26:26) ausglichen. Für Hoffnungsmomente sorgte auch der Fehlwurf von Shenia Minevskaja beim Siebenmeter beim Stand von 27:27. Etwas mehr als anderthalb Minuten vor dem Ende versuchte Wolf mit einer Auszeit noch einmal, ihren Schützlingen mit letzten Anweisungen den Weg zu weisen. Die besseren Nerven bewiesen aber die routinierten Leipzigerinnen. Karolina Kudlacz-Gloc sorgte für die Entscheidung. Daran konnte auch der schnelle Anschlusstreffer von Bayers Co-Trainerin Denisa Glankovicova 40 Sekunden vor Ablauf der Uhr nichts mehr ändern. Zählbares konnten die Elfen also nicht mitnehmen aus dem Klassiker. Dass sie aber anders noch als in Thüringen oder Buxtehude oder beim Pokal-Aus gegen Metzingen diesmal das Duell mit einem der Top-Teams auch über die volle Distanz spannend halten konnten, sollte ein Mutmacher für die kommenden Aufgaben sein.

HCL-Coach Norman Rentsch sah sich in seiner schon vor dem Spiel geäußerten Einschätzung bestätigt: "Bayer ist besser, als es der Tabellenplatz aussagt." Auf Rang neun sind die Elfen derzeit notiert, der Abstand auf die erste Tabellenhälfte, die beim Siebten Dortmund beginnt, beträgt bereits vier Zähler. Diese Distanz gilt es möglichst bald zu verringern. Aber in Sachen Aufholjagd haben die Leverkusenerinnen ihre Qualitäten ja gegen den HCL bereits angedeutet.

(kre)
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