Lokalsport Elfen bringen Deutschen Meister ins Wanken

Leverkusen · Bayers Handballerinnen boten gegen den Thüringer HC eine starke Leistung, belohnten sich beim 26:27 nur nicht mit Punkten.

 Die Leistung passte, das Ergebnis hingegen nicht. Die Elfen - im Bild mit Sally Potocki - überzeugten dennoch gegen den THC.

Die Leistung passte, das Ergebnis hingegen nicht. Die Elfen - im Bild mit Sally Potocki - überzeugten dennoch gegen den THC.

Foto: Ralf Kardes, Werkselfen

Gerade einmal zehn Tage trennten die Heimspiele gegen die Top-Teams Metzingen und Thüringer HC - gefühlt lagen für Bayers Handballerinnen aber Welten dazwischen. War Trainerin Renate Wolf nach dem Pokal-Aus noch stinksauer auf ihre Schützlinge, verteilte sie nach der 26:27 (10:13)-Niederlage gegen den THC Lob in hoher Dosierung. "Das war ein toller Auftritt und richtig gute Werbung für uns. Schade nur, dass wir dem Meister nicht wenigstens einen Punkt abknöpfen konnten", sagte sie.

Den Ausschlag gab am Ende wohl eine Phase von insgesamt einer Viertelstunde rund um die Pause. Da drehte der Meister die Begegnung, weil Bayer plötzlich nicht mehr traf. Umso bemerkenswerter, dass die Elfen trotz negativem 0:7-Lauf in diesem Abschnitt und 10:15-Rückstand nie aufsteckten und zurück in die Partie fanden.

Bis zum Ausgleich (19:19) reichte es zwischenzeitlich nach einem Überzahl-Treffer von Nationalspielerin Jennifer Rode Mitte der zweiten Hälfte. Vorbei allerdings kamen die Leverkusenerinnen nicht mehr, obwohl sie sich in blendender Form zeigten und auch das größte Defizit der vergangenen Wochen beheben konnten. Fand da zumeist gar kein Flügelspiel statt, avancierte Linksaußen Nina Schilk gegen Thüringen mit sieben Treffern sogar zur besten Schützin der Partie.

Viel Spaß machten Wolf und den Fans in der Ostermann-Arena zwei Talente aus dem Nachwuchs. Die 18-jährige Rückraumspielerin Mia Zschocke lieferte - einmal mehr - eine richtig starke Leistung ab. Und das nächste Elfen-Talent steht schon in den Startlöchern. Dass die Trainerin große Stücke auf Amelie Berger hält, lässt sich schon an der Tatsache ablesen, dass sie der 16-jährigen Rechtsaußen in einem Spiel auf diesem Niveau rund 20 Minuten Spielzeit gewährte. Und die wusste die Nummer 23 zur Werbung in eigener Sache zu nutzen. Zwar blieb sie ohne Tor, das lag aber auch daran, dass sich ihr die nötigen Wurfchancen nicht boten. "Sie hat keinen Fehler gemacht und eine richtig ordentliche Leistung gezeigt", lobte Wolf die Junioren-Nationalspielerin. Zschocke, Berger und die auch erst 19 Jahre alte Kim Braun, bei der es derzeit freilich noch nicht so gut läuft wie in der vorigen Saison, sind verheißungsvolle Versprechen für die Zukunft.

Nach einer so starken Vorstellung des gesamten Teams ist es schon schade, dass es erst spät im Jahr ein Wiedersehen gibt. Nach der Europameisterschaft geht es für Bayer mit dem Spiel in Celle (28. Dezember) weiter. Das nächste Heimspiel folgt am 30. Dezember gegen Dortmund. Werbung genug für ein Wiedersehen mit den Zuschauern haben die Leverkusenerinnen gegen den THC betrieben.

Elfen: Zec, Fehr - Jurgutyte (6), Seidel (2), Braun, Zschocke (1), Potocki (2), Bruggeman, Adams, Karolius (2), Berndt, Jochin, Berger, Schilk (7), Rode (6/1).

(kre)
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