Lokalsport Elfen erwartet Hexenkessel in Polen

Leverkusen · Im Pokal müssen die Leverkusener Handballerinnen nach Lubin reisen.

 Jenny Karolius.

Jenny Karolius.

Foto: Uwe Miserius

Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was sie am Sonntag erwartet erhielten Bayers Handballerinnen bereits am vergangenen Wochenende. Denn beim Hinspiel gegen Lubin machten die 35 mitgereisten Anhänger des polnischen Vizemeisters bereits ordentlich Stimmung. Vor allem die rund zwei Dutzend Ultras in orangen Shirts und Horrormasken (aus dem Film "Scream") auf dem Kopf sangen permanent und beherrschten die Smidt-Arena stimmlich über weite Strecken. Im zweiten Duell wird die Kulisse mit großer Wahrscheinlichkeit noch imposanter. "Wir haben wirklich tolle Fans und zu Hause werden es noch deutlich mehr sein", versprach Lubins Trainerin Renata Jakubowska.

Deshalb mag ihr Pendant auf Seite der Elfen auch trotz sieben Treffern Vorsprung noch nicht von einer Vorentscheidung sprechen. "Dazu habe ich schon zu viel erlebt", warnt Bayers Übungsleiterin Renate Wolf. Das gilt sowohl in Bezug auf lautstarke Kulissen und davon beeindruckte Schiedsrichter als auch ganz konkret in Sachen scheinbar sicherer Vorsprung. Im März 2004 war's, da bezwangen die Leverkusenerinnen (unter der Trainerin Wolf) daheim das polnische Team MKS Vitaral Jelfa mit elf Toren, verloren dann aber auswärts mit dem gleichen Abstand und schieden aufgrund der weniger erzielten Auswärtstore aus.

Nun sind die Zeiten, wo im einstigen Ostblock den Gästen Training bisweilen nur in feuchten Schulturnhallen gewährt wird oder rein zufällig in der Nacht vor dem Spiel vor dem Hotel eine Straßenbaustelle eröffnet wird, zum Glück Geschichte. Eine heiße Atmosphäre in der Halle gehört jedoch nach wie vor zu den Markenzeichen des osteuropäischen Handballs. "Das wird eine gewaltige Kulisse. Es wird entscheidend sein, dass sich gerade die jungen Spielerinnen davon nicht beeindrucken lassen. Wenn man es richtig macht, kann so eine Stimmung auch eine große Motivation sein", betont Wolf. Laut Jakubovska werden in Lubin wenigstens 2 500 der rund 3 000 Plätze gefüllt sein.

(tk)
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