Lokalsport Elfen freuen sich auf einen "Klassiker"

Leverkusen · Gegen den HC Leipzig gab es in der Vergangenheit immer wieder packende Duelle. Das Team aus dem Osten gilt als risikofreudig: Die Leipzigerinnen nutzen die Regeländerung zur siebten Feldspielerin gerne für ihr druckvolles Spiel.

Von der Elfenriege für die Saison 2016/2017 konnten die Fans von Bayers Bundesliga-Handballerinnen sich bereits beim Auftaktsieg gegen Nellingen einen ersten Eindruck machen. Beim zweiten Heimspiel morgen gegen den HC Leipzig (16 Uhr, Smidt-Arena) wartet auf die Leverkusener Zuschauer etwas Ungewohntes - und fast schon Revolutionäres. Denn die Gäste aus Sachsen machen sehr gerne von der neuen Möglichkeit Gebrauch, mit sieben Feldspielerinnen anzugreifen (siehe Info-Kasten).

"Darauf müssen wir uns einstellen", sagt Trainerin Renate Wolf. Gefragt seien neben Konzentration und guter Beinarbeit auch eine starke Defensive gegen die Kreisläuferin und die Außen, deren Wurfwinkel so spitz wie möglich gehalten werden sollte. "Das ist ganz schwer zu verteidigen - gerade bei einer Mannschaft, die so stark besetzt ist, wie der HCL", betont Wolf. Allerdings liegen in der Vorliebe des Gegners für das riskante Spiel auch Chancen.

Das zeigten die beiden bisherigen Saisonspiele der Leipzigerinnen. Sowohl bei der Niederlage beim starken Aufsteiger Neckarsulm als auch beim Sieg gegen Blomberg - und zusätzlich beim Erfolg im Finale der Champions-League-Qualifikation - kassierte der Pokalsieger jeweils über 30 Gegentore. "Mit guter Verteidigung und schnellem Umschaltspiel sind einfache Tore möglich", ist Wolf überzeugt. Der Schlüssel zum erfolgreichen Spiel gegen die Leipziger Taktik ist, genau den Moment auszunutzen, in der die siebte Feldspielerin noch auf dem Parkett oder gerade erst wieder draußen ist. Das Tor ist dann kurz nicht besetzt.

Mut machen für das Duell sollten die eigenen Stärken. Gegen Nellingen zeigten die Elfen im zweiten Durchgang gute Abwehrarbeit und in Metzingen hakte es zwar etwas im Angriff, aber defensiv standen sie ebenfalls stark. Personell hat sich die Lage entspannt. Anne Jochin fehlt nach wie vor. Aber auch bei ihr geht es voran: Möglicherweise steht sie schon Ende September wieder zur Verfügung - wie lange es dann nach der langen Pause zur Wettkampfreife braucht, ist offen. Obwohl ihr Team morgen Außenseiter ist, freut sich Wolf auf die Partie. "Ein Klassiker", schwärmt sie und verweist auf die meist packenden Spiele der Ligakonkurrenten.

Auch Nationalspielerin Jennifer Rode freut sich. "Die Spiele gegen Leipzig sind immer etwas Besonderes. Da sind wir noch einen Tick extra motiviert." Was den Weg zum Erfolg angeht, setzt sie fast auf das gleiche Rezept, wie ihre Trainerin: "Wir müssen wieder gut in der Abwehr stehen." Verbesserungsbedarf sieht sie indes im Angriff: "Da müssen wir anders auftreten, weniger Fehler machen, nicht so hektisch sein, mehr Ruhe reinbringen."

(kre)
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