Lokalsport Elfen kommen gegen Berlin zu spät in Fahrt

Leverkusen · Eine desolate erste Halbzeit brachte die Bundesliga-Handballerinnen um ein Erfolgserlebnis in der Hauptstadt.

 Kim Naidzinavicius (am Ball) war beste Werferin der Elfen in Berlin.

Kim Naidzinavicius (am Ball) war beste Werferin der Elfen in Berlin.

Foto: UMI

Mehr als eine ordentliche Hälfte bringen Bayers Bundesliga-Handballerinnen aktuell offenbar nicht auf das Feld. Wie schon gegen Thüringen, leistete sich das Team von Trainerin Renate Wolf auch in Berlin eine erschreckend schwache erste Halbzeit. Die Elfen fanden zwar mit einer deutlichen Steigerung zurück ins Spiel, aber die Hypothek aus den ersten 30 Spielminuten erwies sich als zu groß - wenn auch denkbar knapp.

Die Leverkusenerinnen mussten sich nach dem 23:24 (6:13) gegen die Spreefüxxe erneut den Vorwurf gefallen lassen, deutlich zu spät auf Betriebstemperatur zu kommen. Chef-Elfe Renate Wolf war trotz der spürbaren Reaktion auf ihre nach eigenem Bekunden "recht deutliche" Kabinenpredigt angefressen.

"Heute hat keine Spielerin das gezeigt, was sie kann - und die erste Hälfte haben wir komplett verschlafen", kritisierte sie und machte eine einfache Rechnung auf: Nur vier Tore aus dem Spiel gelangen ihrem Team in der halben Stunde vor dem Seitenwechsel. Dazu kam noch ein verworfener Siebenmeter. Die Trainerin kam angesichts dieser mageren Ausbeute zu dem Schluss: "Das reicht ganz einfach nicht."

Noch unverständlicher werden die häufigen Elfen-Aussetzer über ganze Halbzeiten dadurch, das fast kein Spiel vergeht, ohne dass die Elfen auch ihr anderes, erfolgreiches Gesicht zeigen. Gleich nach Wiederanpfiff verkürzten sie den Spielstand von 6:13 auf 12:15. Aber immer dann, wenn der Ausgleich greifbar schien, hakte es wieder etwas im Getriebe - und Berlin zog davon.

Deshalb fällt es schwer zu sagen, ob die Aufholjagd der Elfen mit etwas mehr Zeit erfolgreich gewesen wäre. So blieb den Leverkusenerinnen nach dem Anschlusstreffer von Nationalspielerin Kim Naidzinavicius nur der enttäuschte Blick auf die Spielzeit. Acht Sekunden waren einfach zu wenig für den nötigen Ballgewinn und den erhofften Ausgleich, der nach der dürftigen Vorstellung im ersten Durchgang mehr als glücklich gewesen wäre.

Besonders Leid tat es Wolf vor allem um Geburtstagskind Ramona Ruthenbeck, der die Kolleginnen den von ihr gewünschten Sieg verweigerten. "Rambo", wie sie von den Mitspielerinnen genannt wird, traf an ihrem Ehrentag immerhin fünf Mal - und gehörte zu den wenigen Lichtblicken an einem insgesamt trüben Tag in der Hauptstadt.

Elfen: Gaiovych, Centini - Heldmann, Glankovicova (4), Adams, Karolius (2), Naidzinavicius (6/1), Ruthenbeck (5/2), Berndt, Jochin, Janouskova, Adeberg, Schilk, Rode (6/2)

(kre)
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