Lokalsport Elfen wollen mit Mut Heimauftakt angehen

Leverkusen · Sonntag (16 Uhr, Smidt-Arena) tritt das Team von Trainerin Renate Wolf in der Frauen-Handball-Bundesliga gegen die Spreefüchse Berlin an. Die Niederlage im ersten Spiel in Thüringen soll als Motivation dienen.

 Geht zuversichtlich ins erste Spiel vor heimischem Publikum: Werkselfen-Trainerin Renate Wolf.

Geht zuversichtlich ins erste Spiel vor heimischem Publikum: Werkselfen-Trainerin Renate Wolf.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Rheinländer, die in den vergangenen Tagen auf der Homepage der Spreefüchse Berlin nach dem Auswärtsspiel in Leverkusen schauten, dürften ins Schmunzeln geraten sein. Schließlich hatte der Hauptstadtklub die Elfen und ihre Heimat irrigerweise in Westfalen verortet. Einen in spielerischer Hinsicht ähnlich orientierungslosen Gegner dürfen Bayers Handballerinnen allerdings wohl nicht erwarten, wenn sie morgen um 16 Uhr zum Heimdebüt in die Smidt-Arena bitten.

Zur Warnung vor dem Vorjahres-Aufsteiger braucht es jedoch nicht großer Worte. Schließlich können sich die Leverkusenerinnen noch gut an die überraschende Pleite vor eigenem Publikum in der vergangenen Saison erinnern. Damals nutzte der Gast gnadenlos die an diesem Tag zu zahlreichen Defizite der Elfen aus. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass eine Wiederholung ausbleibt - nicht nur, weil Berlin in der Ex-Elfe Laura Steinbach (Prosetecnisa Zuazo/Spanien) und Natalie Augsburg (Karriereende) zwei namhafte Abgänge zu verzeichnen hatte.

Reichlich Anlass für Optimismus bot bei genauem Hinsehen die Leistung beim Auftaktspiel in Thüringen. Dass Bayer keine Punkte mitnahm beim Meister Thüringer HC und durch die Höhe der Niederlage nach der ersten Runde sogar am Tabellenende des Ligaklassements steht, war für Trainerin Renate Wolf nebensächlich. "Kein Grund zur Panik", versicherte sie. Schließlich hatte sie genau gesehen, woran der Auftritt in erster Linie krankte.

Nicht die Klasse, das Zusammenspiel, der Einsatz oder die Konzentration gaben den Ausschlag - und erst recht nicht die (im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserte) Abwehrleistung. Das junge Elfen-Team zeigte sich in vielen wichtigen Bereichen bereits auf Augenhöhe mit dem Titelverteidiger, legte einzig und allein zu viel Respekt an den Tag. Das dürfte sich gegen die Spreefüchse vermutlich nicht wiederholen.

Wolf ist nicht bange, dass der erste Rückschlag des talentierten Teams dem Selbstvertrauen einen Kratzer haben könnte. Der Auftritt in Thüringen sollte vielmehr als Mutmacher dienen. Und schließlich soll der eigene Anhang für etwas Rückenwind sorgen, damit im zweiten Versuch die ersten Punkte auf der Habenseite landen. "Wir hoffen auf die zahlreiche und lautstarke Unterstützung unserer Fans", betont die Trainerin.

Inzwischen wurde auch das DHB-Pokalspiel gegen Metzingen terminiert. Es findet am 3. Oktober um 19 Uhr statt. Obwohl es sich um ein nominelles Heimspiel handelt, wird nicht in der Smidt-Arena gespielt. Fans müssen diesmal die Rheinseite wechseln. Denn die Elfen empfangen die Gäste an ungewohnter Stelle im TSV Bayer Sportcenter zu Dormagen.

(kre)
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