Lokalsport Extrem-Coaching in Leichlingen - Lorenzets Wade hält nicht stand

Leichlingen · Beim 40:28-Sieg des LTV gab es ein prominentes Opfer: Frank Lorenzet zog sich eine Muskelverletzung an der linken Wade zu. Der Trainer nahm es mit Humor.

 Sorgte für den wohl kuriosesten Moment des Abends: Trainer Frank Lorenzet verletze sich an der Wade und coachte bandagiert im Sitzen weiter.

Sorgte für den wohl kuriosesten Moment des Abends: Trainer Frank Lorenzet verletze sich an der Wade und coachte bandagiert im Sitzen weiter.

Foto: miserius

Eigentlich war alles wie immer. Neben dem Trommeln und Klatschen von den Rängen mischte sich im Leichlinger Smidt-Forum am Freitagabend die laute Stimme von Frank Lorenzet. Der Coach brüllte seiner Mannschaft wie gewohnt auf impulsivste Art Anweisungen zu, ehe er von jetzt auf gleich verstummte, sich an die Wade griff und zu Boden ging.

Es war tatsächlich passiert: Der Trainer des Handball-Drittligisten Leichlinger TV hatte sich beim Coaching an der Seitenlinie verletzt. "Das ist sicher ein Muskelfaserriss, vielleicht sogar ein Muskelriss", lautete dessen Selbstdiagnose kurz nach dem Spiel gegen den VfL Gummersbach II, den der Favorit vollkommen souverän mit 40:28 (13:23) aus der eigenen Halle fegte (die RP berichtete bereits).

Als Lorenzet kurz nach dem Ertönen der Sirene wieder lachen konnte, wunderte sich daher kaum jemand. "Lieber trifft es mich, als einen der Spieler", sagte der Coach grinsend. Seine Mannschaft lieferte wie schon im Spiel gegen den TSV GWD Minden II (36:32) eine äußerst disziplinierte Vorstellung ab. Der Sieg gegen die Bundesliga-Reserve war in allen Punkten verdient.

Zum Zeitpunkt von Lorenzets "Zwischenfall" war das Spiel praktisch gelaufen - vor allem dank der Leichlinger Deckung. Gegen die fanden die ersatzgeschwächten Gäste in der Anfangsphase kaum ein Mittel. Sinnbildlich für die Verteidigungsleistung stand Keeper Damian Bungart, der ausnahmsweise von Beginn an ran durfte. Gleich mehrfach reagierte er bei Gummersbachs Torversuchen glänzend.

Auch sonst waren die Gastgeber nicht nur die spielerisch überlegene, sondern zudem die gedankenschnellere Mannschaft. Der amtierende Meister erarbeitete sich zahlreiche Tempogegenstöße, an dessen Ende in aller Regel von Chefverwerter Mike Schulz stand. "Unsere defensive Leistung heute war sehr gut", fand der 25-Jährige und fügte bescheiden hinzu: "Ich konnte heute nur so viele Tore erzielen, weil die Mannschaft mich so gut in Szene gesetzt hat."

Dass der gesamte Leichlinger Auftritt gegen Spielende etwas zerfahrener wurde, war mehreren Wechseln geschuldet. Lorenzet - natürlich auch im Sitzen arbeitsfähig - ließ jeden Spieler des Kaders auflaufen. Am Ende trugen sich abgesehen von den drei Torhütern Bungart, Ante Vukas und Arne Fuchs alle "Pirates" mindestens einmal in die Torschützen ein.

Die Leichlinger scheinen rechtzeitig wieder in Form zu kommen. Nach den auf dem Papier einfacheren Spielen und Siegen gegen Minden und Gummersbach, folgt am Samstag (19.45 Uhr) zunächst das unangenehme Auswärtsspiel beim TuS Volmetal. Mit dem TSV Bayer Dormagen (11. November), dem Longericher SC (18. November), dem Neusser HV (25. November) und dem VfL Eintracht Hagen (2. Dezember) stehen Leichlingen anschließend "echten Brocken" (Lorenzet) gegenüber.

LTV: Bungart, Vukas, Fuchs - Schulz (12/3), Hansen (6), Novickis (3), Lange (5), Hilger (3), Padeken (3), Barwitzki (4/1), Lajnef (2), Kreckler (1), Zechmeister (1).

(mol-)
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