Lokalsport Giants erwischen einen gebrauchten Tag

Leverkusen · Der Aufschwung der Leverkusener Basketballer in der ProB ist schon wieder beendet. In eigener Halle lässt sich der Zweitligist von Schwelm dominieren und hadert zudem mit desaströsen Abschlussquoten.

 Marvin Heckel (mit Ball) war mit 15 Punkten Topscorer der Giants, konnte die Pleite gegen Schwelm aber nicht verhindern.

Marvin Heckel (mit Ball) war mit 15 Punkten Topscorer der Giants, konnte die Pleite gegen Schwelm aber nicht verhindern.

Foto: Uwe Miserius

Die Hoffnung bei den Giants war groß, rechtzeitig vor Beginn der ProB-Play-offs in Topform zu sein. Die beiden Siege gegen Tabellenführer Elchingen (80:67) und Bayern München II (102:92) versprachen Stabilität. "Ich habe das Gefühl, dass wir einen Lauf haben", hatte Benjamin Nick im Vorfeld gesagt. Doch der 20-jährige Center täuschte sich. Gegen die Baskets Schwelm kassierten die Leverkusener Zweitliga-Basketballer einen herben Dämpfer - und waren bei der 59:75-Pleite ohne Chance.

Schon in der ersten Halbzeit gelang den Giants im Abschluss beinahe nichts. Zwar hielten die Gastgeber in den ersten Minuten noch mit, doch aus der Distanz wollten die Würfe nicht fallen. Marvin Heckels Dreier zum 13:14-Zwischenstand war der einzige für Leverkusen in der gesamten ersten Hälfte. 16 weitere Versuche gingen daneben oder tippten vom Ring zumeist in Schwelmer Hände. Zwar trafen die auch nur zwei Mal aus der Ferne, nahmen sich aber auch nur neun Würfe und setzten sonst auf Abschlüsse für zwei Punkte. Hier hatten sie mit 46 Prozent im Vergleich zu den Giants (36 Prozent) ebenfalls die Nase vorne.

Der 26:40-Rückstand zur Pause war die logische Folge aus Bayer-Sicht. Da halfen auch ein paar schön herausgespielte Abschlüsse - wie der Dunk von Donovon Jack oder Sprungwürfe von Calvin Oldham und Marvin Heckel - nicht. Luft nach oben hatten die Giants genug, so dass auch die Zuschauer in der Ostermann-Arena noch auf eine Wende hofften. Die Angriffe wirkten aber nach wie vor verkrampft. Tim Schönborn zog zum Korb, traf nicht, Rebound, Ball zu Michael Kuczmann, Dreier-Versuch daneben, Abpraller Bruce Beckford wieder daneben, Ballbesitz Schwelm, Steal Donovon Jack, Ball zu Beckford, Dreier - daneben. Das roch nicht nach einem Umschwung, auch wenn Beckford den Ball beim Fastbreak wenige Sekunden später per Dunk in den Korb jagte.

So zogen die Gäste souverän davon. Mathias Perl und zwei Mal Thomas Reuter bewiesen bei ihren Distanzwürfen ein gutes Händchen und ließen die mitgereisten Schwelmer Fans jubeln. Von den heimischen Anhängern war beim Stand von 30:56 nach 25 Minuten nichts mehr zu hören, während die Gäste ihre Mannschaft ausgelassen feierten. Götz Twiehoff beendete die Leverkusener Punktemisere mit einem Wurf aus der Drehung. Von der Dreier-Linie aber fiel die Bilanz immer tiefer in den Keller. Bevor Heckel einen Distanzschuss verwandelte, lag die Fernwurf-Quote bei kläglichen 4,1 Prozent.

Ein Rückstand von 26 Punkten war so freilich nicht aufholbar - und so ging es in den letzten 15 Minuten für die Giants nur noch um Schadensbegrenzung. Leverkusen hatte zwar in dieser Saison schon einige erfolgreiche Aufholjagden hingelegt, aber mehr als Kampf steckte in der Truppe diesmal nicht. Offensiv hatte bis auf Heckel die gesamte Mannschaft einen gebrauchten Tag erwischt. Die Partie plätscherte trotz ein paar schöner Abschlüsse von Michael Kuczmann ihrem undramatischen Ende entgegen.

"Es war natürlich ein verdienter Schwelmer Sieg", sagte Giants-Trainer Achim Kuczmann. "Leider passiert das eben mal, dass man eine so schlechte Quote von der Dreier-Line hat. Zuletzt hatten wir immer gut getroffen, aber heute klappte leider gar nichts."

(trd)
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