Lokalsport Giants erzwingen ein Entscheidungsspiel

Leverkusen · Die Leverkusener Basketballer ringen die Artland Dragons im ProB-Achtelfinale mit 84:70 nieder. Morgen kommt es zum dritten Spiel.

 1300 Zuschauer in der Ostermann-Arena sahen den Sieg der Giants in Spiel zwei gegen das Team aus Quakenbrück - ein neuer Saisonrekord. Anschließend feierte das Team mit seinen Fans.

1300 Zuschauer in der Ostermann-Arena sahen den Sieg der Giants in Spiel zwei gegen das Team aus Quakenbrück - ein neuer Saisonrekord. Anschließend feierte das Team mit seinen Fans.

Foto: Uwe Miserius

Die Unkenrufe waren nicht zu überhören: Nach der deutlichen 71:95-Pleite im ersten Spiel des ProB-Achtelfinals bei den Artland Dragons hatte sich ein frühes und unspektakuläres Saisonende für die Giants angekündigt. Doch die Basketballer von Coach Achim Kuczmann wurden ihrem Ruf als Favoritenschreck gerecht und drehten im zweiten Duell den Spieß um. Durch den überzeugenden 84:70-Heimsieg erzwingt die Mannschaft eine entscheidende dritte Partie - morgen Abend, 20.30 Uhr, in Quakenbrück.

Die Atmosphäre in der Ostermann-Arena war einem einem Play-off-Spiel würdig. 1300 Zuschauer bedeuteten Saisonrekord für Bayer. 200 Fußballfans gaben sich ebenso die Ehre wie 300 Anhänger der Gäste. Vor dieser grandiosen Kulisse erwischten die Giants einen ordentlichen Start in die Begegnung. Der Tabellenachte der ProB-Süd punktete in den ersten Minuten durch Donovon Jack, Calvin Oldham und einen Dreier von Bruce Beckford und blieb damit dran an den Artländern, die die Serie unbedingt entscheiden wollten.

Zwar gingen die Hausherren nicht in Führung, ließen sich aber vom Sieger der ProB-Nord auch nicht abschütteln. Dafür sorgte nicht nur eine im Vergleich zum ersten Spiel deutlich verbesserte Dreier-Quote (45 Prozent), sondern vor allem viel mehr Effizienz bei den Rebounds. Hatten die Artländer in Spiel eins diese Bilanz mit 49:35 gewonnen und die Leverkusener damit eine ihrer größten Stärken beraubt, wendete sich das Blatt diesmal komplett. 43 Mal sprang der Ball vom Korb in Leverkusener Hände, nur 26 Mal sicherten sich die Gäste die Kugel. "Das war der größte Unterschied", sagte Trainer Kuczmann.

Zur Halbzeit lagen die Giants noch 36:41 hinten, doch im dritten Viertel übernahmen sie erstmals länger als für einen Angriff die Führung. Initiator war Marvin Heckel, der mit 22 Punkten erfolgreichster Werfer auf dem Feld war und überragend im Aufbau agierte. Der 20-Jährige traf für zwei oder drei Punkte und hatte mit acht verwandelten Freiwürfen in ebenso vielen Versuchen eine perfekte Bilanz. Bei der Wende zeigte Heckel aber vor allem ein gutes Auge: Er lieferte den entscheidenden Pass auf Tim Schönborn, der per Dreier zum 46:46 ausglich, und bediente im nächsten Angriff Donovon Jack. Der US-Amerikaner erzielte das 49:46 aus der Distanz und ließ wenig später einen weiteren Drei-Punkte-Wurf folgen.

Es blieb bei einem knappen Vorsprung, den Bayer erst im Schlussviertel entscheidend ausbauen konnte. Beim 11:0-Lauf markierte Heckel sieben Punkte und erhielt Unterstützung von Bruce Beckford sowie Benjamin Nick. Das 68:55 bedeutete die Vorentscheidung - da half den Dragons nicht einmal ein eigener 7:0-Lauf, um noch mal entscheidend heranzukommen.

"Wir können hochzufrieden sein", sagte Kuczmann. "Nicht nur haben wir besser getroffen und viel mehr Rebounds geholt als im ersten Spiel - wir haben auch hervorragend verteidigt." In der zweiten Hälfte kassierten die Giants aufgrund ihrer Manndeckung nur noch 29 Punkte. Die starken US-Amerikaner der Gäste, Pierre Bland und Andre Calvin, hatten im ersten Duell noch jeweils 20 Zähler erzielt. Diesmal waren es nur elf beziehungsweise 13. "Jetzt wollen wir morgen Abend unsere Chance nutzen", sagte der Leverkusener Coach.

Zum Entscheidungsspiel morgen Abend in der Artland-Arena in Quakenbrück werden 3000 Zuschauer erwartet.

(trd)
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