Lokalsport Giants gehen als Sieger aus Foul-Festival hervor

Leverkusen · In der 2. Basketball-Bundesliga (Pro B) haben die Bayer Giants die Frankfurt Junior Skyliners mit 98:81 besiegt. Der Sohn des Trainers, Michael Kuczmann, erhielt von seinem Vater ein Sonderlob.

 Kampf um jeden Ball: Die Giants-Akteure Olegas Legankovas (links) und Damon Smith hatten mit den Gästen aus Frankfurt einige Mühe.

Kampf um jeden Ball: Die Giants-Akteure Olegas Legankovas (links) und Damon Smith hatten mit den Gästen aus Frankfurt einige Mühe.

Foto: MISERIUS

Das Spielzeit war bereits abgelaufen. Dennoch ließ es sich das Schiedsrichter-Gespann nicht nehmen, die Leverkusener Feierlichkeiten noch einmal unnötig hinaus zu zögern - und schickte Frankfurts Cosmo Grühn an die Freiwurflinie. Es war der letzte von insgesamt 60 Foul-Pfiffen, der dem 18-jährigen Center der Junior Skyliners die wohl sinnfreisten Freiwürfe der Saison bescherten. Dass er beide traf, bekamen neben den Giants auch der Großteil seiner Mitspieler schon gar nicht mehr richtig mit. Mit 98:81 (41:43) siegten die "Riesen vom Rhein" und holten damit zwei weitere wichtige Punkte im Kampf um Platz vier - oder auch mehr, denn auch die Konkurrenz aus Weißenhorn, Elchingen und München zeigte sich an diesem 18. Spieltag treffsicher.

"Wir waren seit langem mal wieder komplett und das hat man dann auf und neben dem Feld auch sofort gespürt. Die vielen Unterbrechungen haben es aber beiden Mannschaften erschwert ihren Spielfluss zu finden. Letztlich sind wir damit besser klar gekommen, als die Frankfurter", sagte Trainer Achim Kuczmann. Seine Mannschaft verdiente sich den siebten Heimsieg vor allem in der zweiten Halbzeit. "Defensiv haben wir ein bisschen gebraucht, um uns zu finden, aber danach sind wir immer stärker geworden. Irgendwann sind dem Gegner dann die Ideen ausgegangen."

Ein Sonderlob gab es für Trainersohn Michael, der zur Manndeckung von Frankfurts Bestem, Travis Thompson, abgestellt worden war. "Das war natürlich klasse, wenn ein Spieler von so großer Qualität nicht einmal von außen trifft. Er hat ihn praktisch die ganze Zeit nicht richtig ins Spiel kommen lassen. Das tat dem Gegner natürlich weh." Dabei hatte der 23-jährige unter der Woche damit noch seine ganz eigenen Erfahrungen gesammelt. Nach einem bösen Zusammenstoß mit Tim Schönborn im Training Mitte der Woche mussten beide Spieler ins Krankenhaus: "Das war eine Schrecksekunde für alle. Es hat ganz schön geblutet", sagte der Giants-Coach. Es folgte die Entwarnung. Dass die Hessen ihrerseits nicht in Topbesetzung antraten, schmälere den Erfolg seiner Mannschaft nicht, betonte Kuczmann.

Neben Stefan Ilzhöfer fehlte den Gästen vor allem Mahir Agva unterm Korb, was den Giants bei Rebounds (46:34) sehr entgegen kam. Kuczmann: "Klar war das eine Umstellung, aber da war immer noch genug Qualität auf dem Feld. Das konnte man von außen auch drei Viertel lang bewundern."

Mit der Schlusssirene des dritten Viertels verkürzte Frankfurts Konstantin Schubert auf 61:66. Frankfurts Versuch einer schnellen Aufholjagd in den letzten zehn Minuten zerstörten die Giants aber mit einem 11:0-Lauf binnen 90 Sekunden - inklusive drei Dreiern. Damit war zwar eine Art Vorentscheidung gefallen, für die Riesen war es aber nur der Auftakt zu einem furiosen letzten Viertel mit insgesamt 32 Punkten, dessen einziger Makel blieb, dass die 100er-Marke nicht auch noch fallen wollte.

"Das war schon sehr gut. Wenn es vorne läuft, musst du aber auch hinten sicher stehen und das haben wir trotz einiger erzwungener Umstellung immer gut hinbekommen. In der Phase haben wir sensationell gut getroffen. Dieses Gefühl kennen wir aber auch von der anderen Seite. Jetzt waren wir mal dran."

Giants: Carter (26), Nazione (11), Smith (8), Braun (3), Twiehoff (11), Linßen (3), Legankovas (6), Schönborn (14), Kuczmann (4), Merkens (2), Blessig (10), Dahlem.

(sl)
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