Basketball Giants lassen sich ganz spät noch abfangen

Leverkusen · Beim 71:77 in Baunach brechen die Leverkusener in der Schlussminute ein und schenken den Sieg noch her. Trainer Achim Kuczmann aber kann keinem seiner Spieler etwas vorwerfen.

 Marc Sonnen gelangen beim Comeback 16 Punkte.

Marc Sonnen gelangen beim Comeback 16 Punkte.

Foto: MISERIUS

Die Krise kam zum ungünstigsten Zeitpunkt. Innerhalb der 40 Minuten Nettospielzeit gibt es zwar sowieso keinen passenden Moment, um den Spielfaden zu verlieren, doch manche Phasen sind weniger für eine Schwächeperiode geeignet als andere. Eine solche leisteten sich die Bayer Giants. Für ihren einzigen echten Durchhänger im Spiel in Baunach wählten die Riesen vom Rhein ausgerechnet die Schlussminute: Der 2:10-Lauf besiegelte die 71:77 (35:30)-Niederlage.

"Wegen einer Minute stehen wir jetzt mit leeren Händen da. Das ist natürlich extrem schade für die Jungs, denn die 39 Minuten davor haben sie ein ganz starkes Spiel hingelegt", befand Trainer Achim Kuczmann. Dabei hatte es für den Bayer-Coach und sein Team nur wenige Minuten zuvor noch so gut ausgesehen. Willy Manigat hatte seinen Farben Mitte des letzten Viertels gerade einen komfortablen 63:53-Vorsprung beschert. Das Zehn-Punkte-Polster wurde aber in nur vier Minuten verspielt. Dennis Heinzmann sorgte zwar mit einem seiner krachenden Dunks noch einmal für eine Giants-Führung (69:67), danach reichte es aber nur noch zu zwei Treffern von der Freiwurflinie.

Kuczmann fasste das Geschehen wie folgt zusammen: "Das Spiel war die ganze Zeit ausgeglichen. Dann entscheiden ein oder zwei Aktionen über den Sieg - und diesmal war das Glück einfach nicht auf unserer Seite." Damit meinte der Trainer der Giants vor allem die vier leichten Punkte durch Korbleger, die sein Team nach der letzten Führung schlucken musste. Beiden gingen Baunacher Offensivrebounds voraus. "Der Ball fliegt uns eigentlich auf die Füße, doch nach einigem Hin und Her hat der Gegner den Ball, trifft, und wir stehen unglücklich daneben", kommentierte Kuczmann die Schlüsselszenen. Ein gegen Manigat verhängtes unsportliches Foul mit anschließendem Ballbesitz für die Oberfranken gab seiner Mannschaft dann den Rest.

Trotz der Pleite überwog aber der Stolz. Zum einen, weil bei den Gastgebern mit Andreas Obst und Johannes Thiemann zwei Spieler aus dem Kader des Bundesligisten Brose Baskets Bamberg am Ball waren, zum anderen weil den verletzungsgeplagten Giants beinahe trotzdem der Sieg gelungen wäre.

Dennis Heinzmann war zwar ebenso wieder dabei wie Marc Sonnen, der mit 16 Punkten ein starkes Comeback gab, dafür wurden nicht erst bei der Baunacher Aufholjagd die "großen Jungs" Matthias Goddek und Götz Twiehoff vermisst. Kuczmann: "Keiner von denen, die gespielt haben, muss sich etwas vorwerfen. Auch ohne die Beiden hätten wir beinahe gewonnen. Dennoch hätte es wahrscheinlich gereicht, wenn wenigstens einer dabei gewesen wäre."

Auf die Tabelle hat die Pleite dank Pleiten der Konkurrenz keine Auswirkungen.

Giants: Carter (6), Legankovas (3), Spöler (13), Manigat (12), Koch (16), Heinzmann (5), Sonnen (16), Kuczmann.

(sl)
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