Lokalsport Giants nehmen Wiederaufstieg ins Visier

Leverkusen · Kurz nach dem Abstieg aus der 2. Basketball-Bundesliga feilen die Verantwortlichen an der Zukunft des Teams. Die Sponsoren wollen größtenteils an Bord bleiben - und die erfolgreiche Jugendarbeit stimmt ebenfalls optimistisch.

 Redebedarf: Achim Kuczmann und sein Co-Trainer Hans-Jürgen Gnad planen die "Operation Wiederaufstieg".

Redebedarf: Achim Kuczmann und sein Co-Trainer Hans-Jürgen Gnad planen die "Operation Wiederaufstieg".

Foto: MISERIUS

Knapp eine Woche nach dem Abstieg aus der 2. Basketball-Bundesliga (Pro A) befinden sich die Bayer Giants irgendwo zwischen Aufarbeitung und Zukunftsplanung. Die bittere Zwangsversetzung nach drei Spielzeiten in der 2. Bundesliga wirkt nach. Es in dieser Saison wieder knapp für den Klassenerhalt reichen können, wenn der Sieg im Rückspiel gegen Essen am 27. Spieltag vier Punkte höher ausgefallen wäre (77:71). In Wirklichkeit war der Abstand auf den rettenden Rang 14 aber deutlich größer.

Deshalb will Headcoach Achim Kuczmann das Verpassen des Saisonziels auch nicht mit dem verlorenen direkten Vergleich erklären: "Uns hat diesmal schlichtweg die Konstanz gefehlt. Wir hatten als Team einige sehr starke Auftritte, aber insgesamt waren die Leistungen viel zu wechselhaft", meint der Trainer. Eine große Hypothek sei in diesem Zusammenhang der Ausfall von Matthias Goddek gewesen. Der Kapitän hatte den Großteil der Vorbereitung noch absolviert, bevor ihn verletzungsbedingt mit erst 29 Jahren die Sportinvalidität ereilte.

Auch der Abgang von Timmy Knipp nach einem Drittel der Saison sorgte für einen Bruch in der mannschaftsinternen Rollenverteilung - auch wenn sich sein Ersatz Rod Camphor als Glücksgriff erwies. Er spielte eine starke Saison und avancierte zum Topscorer der Giants. Seine US-amerikanischen Landsmänner kamen über den Status des Mitläufers indes nie hinaus. Ricky Kreklow, James Hulbin und Drew Brandon hatten zwar auch gute Spiele, aber keiner konnte die Rolle des Leistungsträgers zuverlässig ausfüllen. Hinzu kam die Auswärtsschwäche. Erst im 15. Versuch gelang in Nürnberg der erste Erfolg.

Das soll im nächsten Jahr ganz anders laufen. Das klare Ziel für 2017 ist der Wiederaufstieg. Die Kaderplanung beginnt in den nächsten Wochen. Zunächst wird mit den Spielern gesprochen, die unbedingt gehalten werden sollen. Wenn das Gerüst steht, wird der US-Markt sondiert. "Finanziell können andere Vereine mehr bieten, aber für viele Spieler ist es sicher auch ein Anreiz, um den Aufstieg mitzuspielen", beschreibt Kuczmann die Verhandlungsposition des Vereins.

Weniger Zuspruch vonseiten der Sponsoren befürchten die Verantwortlichen nicht. Die meisten Geldgeber haben signalisiert, dass sie ihr Engagement auch in der Pro B nicht einschränken wollen. Aber auch an dieser Front stehen noch weitere Gespräche an. Einen Nachteil für den Basketballstandort Leverkusen sieht Kuczmann nicht - auch nicht für die Giants selbst. Ein Grund dafür ist die derzeit überaus erfolgreiche Jugendarbeit im Verein. Die U 17 und U 19 bestreiten gerade die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft. "Der Abstieg tut uns natürlich weh, aber es gibt immer noch reichlich Vereine, die gerne mit uns tauschen würden", sagt der Trainer. "Für den Nachwuchs ist es vielleicht sogar von Vorteil, dass wir sie eine Liga tiefer an die erste Mannschaft heranführen können."

(sl)
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