Lokalsport Giants reisen zum ambitionierten Aufsteiger

Leverkusen · Ohne Olegas Legankovas müssen die Bayer-Basketballer zur ProB-Partie beim BBC Coburg antreten.

 Ist gut in die Saison gestartet: Spielmacher Alexander Blessig (l.) .

Ist gut in die Saison gestartet: Spielmacher Alexander Blessig (l.) .

Foto: UM (archiv)

Gerade 46 Sekunden hatte Olegas Legankovas für die Bayer Giants im zweiten Viertel des Heimspiels gegen die Gießen 46ers Rackelos auf dem Feld gestanden, da musste er auch schon wieder runter. Ein Gegenspieler war unglücklich auf seinem Fuß gelandet. Die Hoffnung, es würde sich nur um eine Verstauchung handeln, mussten die Zweitliga-Basketballer abhaken. Der Flügelspieler scheidet mit einem Bänderriss mindestens vier Wochen aus. Beim BBC Coburg greifen die Leverkusener morgen (16 Uhr) auf einen Spieler der zweiten Mannschaft zurück.

"Das ist bitter für Olegas, aber natürlich auch für uns", sagt Trainer Achim Kuczmann. "Er ist ein erfahrener Spieler, ein echter Kämpfertyp von der Bank." Als Ersatz werden Jacob Engelhardt oder Sören Queck aus dem erweiterten Kader beziehungsweise der Oberliga-Reserve mit nach Coburg fahren. Demnach sind die Giants auf der Bank etwas schwächer besetzt als in den vergangenen drei Partien. "Trotzdem ist es unsere Stärke, dass wir so viele Spieler im Kader haben, die in der Lage sind, zweistellig zu punkten", sagt der Coach. War es im Auftaktduell gegen Karlsruhe noch Alexander Blessig, der die Partie im Schlussviertel an sich riss und entscheidend zum Sieg beitrug, hatte beim zweiten Saisonsieg über Gießen Bruce Beckford einen guten Tag. Der US-Amerikaner markierte 21 Punkte und entriss dem Gegner sieben Mal die Kugel. Dazu lieferte Donovon Jack sieben Blocks. Kuczmann: "Das gefällt mir an unser Mannschaft am meisten: Jeder hat seinen Anteil am Erfolg, wir dadurch schwer auszurechnen sind und zeitgleich als Team so gut funktionieren."

Auf eine solch abgeklärte, gute Vorstellung wie gegen Gießen bauen die Giants auch in Coburg. Denn der Trainer warnt eindringlich davor, den Gegner zu unterschätzen. Der Aufsteiger hat zwar seine ersten drei ProB-Spiele verloren, war aber im Heimspiel gegen die Fraport Skyliners Juniors (74:77) nah dran am Erfolg. "Ich sehe uns nicht als Favoriten", sagt Kuczmann. "Wir haben eine Anreise von fünfeinhalb Stunden. Das müssen gerade unsere neuen Amerikaner, die ans solche Touren nicht gewohnt sind, erst einmal wegstecken." Aus finanziellen Gründen übernachtet das Team nicht am Spielort, sondern fährt ins 417 Kilometer entfernte Coburg am gleichen Tag mit dem Bus hin und zurück. "Zu Erstliga-Zeiten war das natürlich etwas anderes. Aber in der ProB hat das Heimteam dann auch deshalb einen Vorteil." Dazu wird der BBC Coburg auf seinen ersten Sieg brennen. Als Aufsteiger will sich der Klub in der ProB etablieren und perspektivisch in die ProA aufsteigen.

Der Kader macht mit drei US-Amerikanern einen ambitionierten Eindruck, jedoch punktete bisher nur Jordan Burris in großem Ausmaß. Der Flügelspieler erzielte bisher 39 Zähler. Anell Alexis und Byron Sanford kommen an diese Werte nicht heran. Entscheidender ist der aus Ehingen (ProA) gewechselte Christopher Wolf, der unter dem Korb für Furore sorgt und bereits 38 Punkte auf seinem Konto hat. Ebenfalls stark: der in Coburg seit zwei Jahren etablierte Steffen Walde. In der Breite jedoch dürften die Giants im Vorteil sein.

(trd)
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