Lokalsport Giants reisen zum Jahresabschluss nach Heidelberg

Leverkusen · Diese Premiere macht in jedem Fall Mut: 18 Punkte, damit im ersten Spiel gleich Topscorer. Für eine aussagekräftige Bewertung reicht das zwar noch nicht aus, aber Trainer Achim Kuczmann liegt wohl nicht daneben, wenn er über Rod Camphor sagt: "Seine Qualitäten waren sofort zu erkennen. Ich bin sicher, er ist genau der Typ Spieler, der uns gefehlt hat."

Der 23-jährige Neuzugang vom litauischen Erstligisten Nevezis Kedainiai bekam bei den Giants die Nummer 5. Die trug während der Vorbereitung noch Matthias Goddek, bevor der langjährige Kapitän der Riesen vom Rhein aus gesundheitlichen Gründen mit dem Basketballspielen aufhören musste. Einen Antreiber und Motivator wie es Goddek auf und neben dem Feld war, können die Giants im Moment dringend brauchen. Camphor jedenfalls scheint gewillt, diese Rolle auszufüllen, obwohl er bis zur Partie gegen Nürnberg am vergangenen Wochenende erst wenige Einheiten mit den neuen Kollegen absolviert hatte. "Schon im ersten Spiel hinzugehen und zu versuchen, die anderen mitzureißen, dieses Selbstvertrauen muss man erstmal haben. Aber das zeigt, was für einen Spieler wir da geholt haben. Wenn er noch besser integriert ist, wird er noch wichtiger", sagt Kuczmann.

Schließlich ist Selbstvertrauen dieser Tage nicht das erste Wort, das Außenstehende mit den Riesen assoziieren. Die letzten drei Spiele verloren, vier Punkte Rückstand auf Platz 14, ob sich der Neue aber überhaupt als der erhoffte Glücksgriff entpuppt, werden erst die kommenden Wochen zeigen. Der nächste Prüfstein morgen heißt Heidelberg. Die Akademiker, derzeit Tabellensiebter, haben ihre drei letzten Spiele gewonnen, wohin gegen die Giants nach bislang sieben Auftritten in der Fremde immer noch sieglos sind. Die Halle am Olympiastützpunkt ist allerdings auch keine Festung, bereits dreimal entführte der Gegner die Punkte aus der Universitätsstadt. Ähnlich wie Bayer (67,5 Punkte pro Spiel) ist Heidelberg in der Offensive eher zurückhaltend (71), das Spiel der Kurpfälzer steht und fällt mit dem starken US-Trio Aaron Thomas (19,1), Shyron Eli (18) und Marcos Knight (14,3).

"Heidelberg ist kein Fallobst, erst Recht in der momentanen Form, aber wir werden auch da eine Chance haben. Allerdings müssen wir um die zu nutzen auch ganz anders auftreten als letzte Woche", meint Kuczmann im Rückblick auf die erste Halbzeit gegen die Franken.

Der Coach kritisierte die in vielen Situationen mangelhafte Einstellung seiner Spieler, die es dem Gegner dank fehlender Härte oft zu leicht gemacht hätten, Punkte zu erzielen. Als die Riesen nach der Pause aufwachten, war es zu spät, Kuczmann: "Mit nur 20 starken Minuten erreichst du in der zweiten Liga gar nichts, aber ich bin sicher, die Mannschaft hat das jetzt verstanden."

(sl)
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